Austrian Airlines verliert pro Monat 40 Millionen Euro

Zentrale der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (Foto: Jan Gruber).
Zentrale der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (Foto: Jan Gruber).

Austrian Airlines verliert pro Monat 40 Millionen Euro

Zentrale der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (Foto: Jan Gruber).
Werbung

Aufgrund der in der gesamten Branche miserablen Nachfragesituation passt Austrian Airlines nicht nur die Winterplanung neuerlich an, sondern weitet auch die Kurzarbeit aus. Das Angebot wird bei nur 30 Prozent des Vorjahresniveaus liegen. Ursprünglich hoffte man, dass zumindest 50 Prozent angeboten und durchgeführt werden können.

„Dass wir uns diesen Winter wärmer als gedacht anziehen müssen, hat sich in den letzten Wochen bereits abgezeichnet. Die neuen Einreisebeschränkungen aus Deutschland, Schweiz, Belgien und vielen anderen Ländern machen Anpassungen des Angebots notwendig. Darauf sind wir vorbereitet. Unser Ziel ist es, unser Unternehmen mit vereinten Kräften durch diesen ‚Sturm‘ zu manövrieren. Wir wissen nicht, wie lange dieser Sturm dauern wird. Daher müssen wir uns wetterfest machen und den monatlichen Geldabfluss so weit wie möglich reduzieren“, so Alexis von Hoensbroech, Generaldirektor der Austrian Airlines AG.

Im Winterflugplan 2020/21 plant Austrian Airlines in etwa 60 Destinationen anzubieten. Das bedeutet auch, dass 20 Ziele dem Rotstift zum Opfer fallen werden. Viele Strecken werden aufgrund der schwachen Nachfrage, die überwiegend den harten Einreise- und Quarantäneregeln geschuldet ist, mit stark reduzierter Frequenz bedient. Neben Langstreckenflügen nach Newark, Chicago, Washington und Bangkok hat Austrian erst letzte Woche die Flugverbindung nach Shanghai wieder aufgenommen. Ab Mitte Dezember sind dann Flüge zu klassischen Urlaubsdestinationen wie zum Beispiel Kapstadt, Mauritius und die Malediven geplant. Vorbehaltlich verlängerter Einreisebeschränkungen sollen diese Destinationen jeweils zwei Mal pro Woche angeflogen werden.

Bezüglich der Liquidität teilte die Lufthansa-Tochter mit, dass man sich derzeit über Plan befinde. In Kürze soll die letzte Tranche des von der Republik Österreich besicherten Darlehens ausbezahlt werden. Dabei handelt es sich um 100 Millionen Euro. Der Carrier erhielt 300 Millionen Euro in Form von Krediten, für die Österreich haftet, 150 Millionen Euro nicht-rückzahlbarer Zuschuss vom Staat und 150 Millionen Euro von Eigentümer Lufthansa. Die flüssigen Finanzmittel reduzieren sich eigenen Angaben nach um 40 Millionen Euro pro Monat.

Nun sollen die Kosten weiter gesenkt werden. „Dazu gehört auch die Ausweitung der Kurzarbeit im Unternehmen, um diese an die reduzierte Produktion anzupassen“, erklärt Andreas Otto, der im September neben seiner CCO Position zusätzlich auch den CFO Posten bei Austrian übernommen hat. „Dank unserer guten Liquiditätssituation sind wir gewappnet für eine zweite Welle, aber der nächste Sommer wird entscheidend. Wenn wir das Virus bis dahin in den Griff bekommen, wird wieder Land in Sicht sein. Viele Fluggäste werden dann auch einen entsprechenden Nachholbedarf an Reisen haben“, prognostiziert Vorstandsmitglied Andreas Otto.

Große Hoffnungen hat man bei Austrian Airlines in Sachen Corona-Schnelltests. Man arbeitet intensiv an der Einführung dieser und hofft, dass dadurch die Einreisebeschränkungen fallen und die Nachfrage wieder angekurbelt werden kann.  „Die aktuellen Reisebeschränkungen sind eine Bürde für die gesamte Tourismusbranche. Wir brauchen flächendeckende Tests für Reisende und müssen Reisefreiheit und Infektionsschutz unter einen Hut bringen, um so Reisebeschränkungen und Quarantäneverpflichtungen abbauen zu können“, erklärt Austrian COO Jens Ritter. Für Mitte Oktober sind bereits erste Testflüge geplant.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung