Berufsverband kritisiert Lauda wegen Düsseldorf-Schließung

Heckflosse eines Airbus A320 von Lauda (Foto: Jan Gruber).
Heckflosse eines Airbus A320 von Lauda (Foto: Jan Gruber).

Berufsverband kritisiert Lauda wegen Düsseldorf-Schließung

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Mit der Schließung der letzten Lauda-Basis in Deutschland macht sich die Ryanair-Tochter nicht wirklich Freunde. Als Grund wurde unter anderem die Weigerung des Flughafens genannt, die Preise zu senken. Jetzt hagelt es Kritik.

Betroffen vom Aus am Standort Düsseldorf sind nahezu 70 Piloten, etwa die doppelte Anzahl an Flugbegleitern und weitere Mitarbeiter am Boden. Diese berichten, dass es keinerlei Kommunikation des Unternehmens mit der eigenen Belegschaft gegeben habe. Von der Standortschließung und der damit einhergehenden Entlassung haben sie aus den Medien erfahren.

Nun schaltet sich der Berufsverband des Cockpitpersonals Deutschland ein und übt harsche Kritik. „Wenn Lauda davon absehen würde, Flüge durch halb Europa zum Preis eines warmen Mittagessens anzubieten, dann könnte der Konzern problemlos die angeblich zu hohen Gebühren der Flughäfen entrichten“, so Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit. „Wenn schon das Unternehmen nicht umdenkt, so sollten sich vielleicht die Flugreisenden Gedanken machen, ob man aktuell mit einem Unternehmen fliegen möchte, dass derart rücksichtslos agiert.“

Von der Fluggesellschaft fordere man nun, das Gespräch mit den Beschäftigten zu suchen und im Beisein des Berufsverbandes einen tariflichen Sozialplan zu erarbeiten.

Doch damit nicht genug. Denn auch von der Gewerkschaft vida muss man sich einiges gefallen lassen. Konkret stößt die gestern bekannt gewordene neue Jahresgage des Ryanair-Chefs O’Leary auf Empörung. Dem zufolge bekommt dieser künftig 3,5 Millionen jährlich für seine Tätigkeiten ausbezahlt, während anderen Mitarbeiter des Unternehmens die Gehälter gekürzt werden. 

„Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass O‘Leary noch vor ein paar Monaten die Wiener Lauda-Flugbegleiter mit einem Grundgehalt unterhalb der Mindestsicherung abspeisen wollte. Zudem würden die Mitarbeiter vom „Dagobert Duck der Billigluftfahrt“ auch außerhalb Österreichs konzernweit weiterhin seit Monaten unverhohlen mit Jobverlust bedroht, wenn sie keine schmerzhaften Gehaltseinbußen und weitere Verschlechterungen bei den Arbeitsbedingungen in Kauf nehmen“, kritisiert Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida.

Derartigen Machenschaften könne man in Österreich nur mit einem Branchenkollektivvertrag für das fliegende Personal entgegenwirken. Dieser würde für alle Airlines gelten, die fliegendes Personal in Österreich stationieren und würde dann auch Ryanair, Wizz Air sowie die neu gegründete maltesische Lauda umfassen. Denn diese drei Airlines würden seit Monaten die fehlenden Regelungen ausnutzen, um weiterhin einen noch nie dagewesenen Wettbewerb mit Dumpingpreisen in Wien zu betreiben, der das Personal bis an die Existenzgefährdung treibe, so Liebhart weiter.

Wir fordern die Wirtschaftskammer daher auf, mit uns umgehend Verhandlungen über einen Branchenkollektivvertrag für das fliegende Personal aufzunehmen“, bekräftigt Liebhart. 

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