Zehn Jahre hat Condor Zeit, um den Staatskredit in der Höhe von 550 Millionen Euro zurückzuzahlen, doch aktiv befindet man sich derzeit nicht auf der Suche nach einem Käufer.
Die Fluggesellschaft Condor befindet sich derzeit mit den Sozialpartnern in Gesprächen und kann einen möglichen Stellenabbau nicht mehr ausschließen. Auch das Kurzarbeitergeld wird der insolvente Carrier ab Sommer nicht mehr aufstocken können. Dies erklärte Geschäftsführer Ralf Teckentrup gegen über dem Portal Aerotelegraph.com.
Temporär würde Condor derzeit der niedrige Treibstoffpreis in die Hände spielen, denn aufgrund des Schutzschirmverfahrens habe man nur bis inklusive März 2020 hedgen können. Die Folge daraus ist, dass die Ferienfluggesellschaft derzeit zum tagesaktuellen Preis tankt. Dieser ist derzeit vergleichsweise gering, doch sollten die Spritpreise wieder steigen, könnte sich dies zum Bumerang für Condor entwickeln.
Die Wetlease-Verträge mit Thomas Cook Aviation und Thomas Cook Balearics habe man im Hinblick auf das laufende Schutzschirmverfahren bereits gekündigt. Auch wurde laut Teckentrup bereits im Dezember des Vorjahres der Abbau von 170 Jobs eingeleitet. Die kürzlich zu Frachtern umgerüsteten Langstreckenmaschinen sollen mit der Wiederaufnahme der Long-Haul-Passagierflüge wieder ihre ursprüngliche Funktion zurückerhalten, so der Airline-Chef gegenüber Aerotelegraph.com.
Das Schutzschirmverfahren will Teckentrup voraussichtlich Ende September 2020 verlassen. Allerdings ist man aufgrund der Corona-Pandemie und dem gescheiterten Verkauf an die LOT-Mutter PGL derzeit nicht auf der Suche nach einem Käufer. Der Staatskredit in der Gesamthöhe von zehn Millionen Euro soll „mehr als zehn Jahre“ laufen, erklärte der Manager gegenüber Aerotelegraph.com.