Fernbus-Verbindungen an Airports weiterhin ausgedünnt

Fernbusse am Busbahnhof Wien-Hauptbahnhof (Foto: Jan Gruber).
Fernbusse am Busbahnhof Wien-Hauptbahnhof (Foto: Jan Gruber).

Fernbus-Verbindungen an Airports weiterhin ausgedünnt

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Vor einigen Jahren liberalisierte Deutschland den Fernbusverkehr und löste damit nicht nur national, sondern in ganz Europa einen regelrechten Boom aus. Das Comeback der Fernreisebusse auf europäischen Autobahnen war besiegelt. Auch Flugreisende profitieren davon, denn viele wichtige Airports sind in den Streckennetzen der Anbieter enthalten und somit stehen preiswerte und zuverlässige Zubringer zur Verfügung.

Direkte Kooperationen zwischen Fluggesellschaften und Fernbusbetreibern sind eher die Ausnahme. Der deutsche Postbus arbeitete einige Zeit mit Lufthansa zusammen und bot beispielsweise eine Linie von Salzburg zum Flughafen München an. Diese wurde bereits wieder eingestellt und der deutsche Postbus vom Mitbewerber Flixbus übernommen. Dieser schluckte viele Start-Ups, aber auch Angebote von Schwergewichten wie den Österreichischen Bundesbahnen. Andere, darunter der Berlin Linien Bus der Deutschen Bahn AG, gaben auf. Der Markt konsolidierte sich bereits vor der Corona-Pandemie auf Flixbus und einige wenige kleinere Anbieter wie Regiojet.

Momentan gilt es beim Reisen mit Fernbussen, insbesondere dann, wenn man pünktlich einen Flug erreichen möchte oder am Airport auf einen zuverlässigen Anschluss angewiesen ist, durchaus einiges zu beachten. Besonders wichtig ist, dass man sich über das Angebot informiert, denn die Streckennetze der Fernbusbetreiber sind noch nicht vollständig wieder in Betrieb. Aufgrund zahlreicher Restriktionen sind viele internationale Verbindungen weiterhin ausgesetzt. Das betrifft am Flughafen Wien beispielsweise die Buslinien nach Ungarn, die in der Vergangenheit sehr rege genutzt wurden. Die harten Einreisebestimmungen haben zur Folge, dass kein wirtschaftlich tragfähiger Linienbetrieb möglich ist.

An anderen Airports, beispielsweise den Flughäfen Warschau-Chopin und Warschau-Modlin pausieren die Fernbuslinien weiterhin. Die ÖPNV-Busse fahren allerdings nach regulärem Fahrplan, so dass Alternativen zur Verfügung stehen. Dies hat zur Folge, dass sich Reisende unbedingt darüber informieren sollten, ob am oder zum gewünschten Flughafen derzeit eine Fernbuslinie zur Verfügung steht. Wenn nicht, sollte man sich unbedingt mit möglichen Alternativen befassen und gegebenenfalls auch die Preise für Leihautos prüfen. Es wird dringend empfohlen sowohl Busfahrkarten als auch Mietwägen vorab online zu reservieren, denn vielerorts sind auch die Stationen der Leihauto-Anbieter reduziert besetzt oder überhaupt nur dann, wenn Kunden Bestellungen getätigt haben.

Die Frequenzen der Fernbusse sind auf fast allen Linien, die derzeit bedient werden, sehr stark ausgedünnt. Das betrifft sogar den Verkehr innerhalb Deutschlands und Österreichs. Dem Vernehmen nach liegt es an der eher geringen Nachfrage, denn nicht nur der Flugverkehr leidet unter mangelnder Reisebereitschaft und harten Einreisebestimmungen, sondern auch der internationale Bahn- und Busverkehr. Das bedeutet, dass Open-Tickets problematisch werden können, wenn man den einzigen Bus an diesem Tag verpasst hat. Das gilt durchaus auch für fixe Tickets. Aus diesem Grund sollte unbedingt ausreichend “Luft” für etwaige Verspätungen oder das Auffinden der Haltestelle eingeplant werden. Auch muss derzeit damit gerechnet werden, dass einzelne Kurse aufgrund mangelnder Auslastung oder aber kurzfristiger Reisebeschränkungen ausfallen können. Dazu sollte unbedingt eine Handynummer beim Fernbuslinienbetreiber hinterlegt werden, so dass dieser telefonisch und/oder per SMS informieren kann und eine Ersatzbeförderung organisieren kann.

Besonders wichtig ist derzeit, dass an Bord der Fernbusse in ganz Europa ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Ähnlich wie im Flugverkehr darf dieser nur beim Essen und Trinken kurzzeitig abgenommen werden. Hat man diesen nicht auf, so kann die Beförderung verweigert werden. Auch reduzieren manche Anbieter die Anzahl der buchbaren Sitzplätze, um für mehr Abstand zu sorgen. Das kann zu Stoßzeiten trotz geringer Nachfrage dazu führen, dass es direkt beim Busfahrer keine Fahrscheine mehr gibt. Daher sollte online oder über die App reserviert werden. Weiters empfiehlt es sich bei der Nutzung von Fernbussen immer ausreichend Zeit einzuplanen, denn die Pünktlichkeit der Verbindung ist primär von der Verkehrslage abhängig. Wenn der Bus im Stau steht, kann es zu Verspätungen kommen. Das würde mit dem Privat-PKW zwar auch passieren, doch es ist immer empfehlenswert ein großzügiges Zeit-Sicherheitspolster einzuplanen, um den Flug oder den Termin pünktlich erreichen zu können.

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