Die ab Österreich tätigen Fluggesellschaften rechnen damit, dass besonders im Hochsommer viele Passagiere unterwegs sein werden. Die Nachfrage ist nach über zwei Jahren coronabedingter „Durststrecke“ wieder stark angezogen. Doch was passiert eigentlich bei Austrian Airlines, wenn kein Platz mehr in den Handgepäckfächern ist?
Gerade auf der Kurz- und Mittelstrecke ist bei den meisten Fluggesellschaften in den günstigsten Economy-Class-Tarifen kein Aufgabegepäck mehr inkludiert. Viele Passagiere sind nicht bereit dafür extra zu bezahlen und reizen die erlaubte Handgepäckmenge vollständig aus. Bei vollständig ausgelasteten Flügen kann es schon mal eng werden. Doch was macht Austrian Airlines, wenn an Bord festgestellt wird, dass überhaupt kein Platz mehr für die letzten Trolleys und Handtaschen ist?
„Sofern das Handgepäck nicht mehr ordnungsgemäß und sicher in der Kabine verstaut werden kann (in den Overhead Bins oder unter dem Vordersitz), wird das überschüssige Handgepäck kostenlos in den Frachtraum verladen. Da das Verstauen von Handgepäck während des Boardings im Allgemeinen zu Verzögerungen führen kann und vor allem das kurzfristige Verladen des Handgepäcks aus der Kabine sehr zeitintensiv ist, birgt das Handling des Handgepäcks die Gefahr, den Abflug zu verzögern. Dementsprechend sind verschiedene Maßnahmen platziert worden, um die Handgepäcksmengen an Bord zu reduzieren. Dazu zählen u.a. die Kontrolle des Handgepäcks auf Größe, Gewicht und Anzahl sowie die Möglichkeit, auf ausgewählten Flügen regelkonformes Handgepäck kostenlos am Check-in Schalter einchecken zu können“, erklärt eine AUA-Sprecherin.
Kleinkinder dürfen nicht in der Exit-Row sitzen
Kostenpflichtige Sitzplatzreservierungen sind für Fluggesellschaften mittlerweile eine sehr gute Einnahmequelle, denn immer mehr Reisende sind bereit Geld für den Wunschplatz zu bezahlen. Während Lowcoster wie Ryanair und Easyjet gemeinsam Reisende gezielt auseinander setzen, um im letzten Schritt vor dem Ausdrucken der Bordkarten noch für das Zusammensitzen kassieren zu können, kann man bei Austrian Airlines während dem Web-Check-in viele Sitzplätze kostenfrei auswählen. Es besteht aber bereits im Vorfeld die Möglichkeit diese gegen Geld zu reservieren.
Besonders beliebt sind die Sitzplätze in der Exit-Row, denn dort ist im Regelfall die Beinfreiheit größer. Vielflieger wissen, dass dort keine Kleinkinder sitzen dürfen. Doch was passiert bei Austrian Airlines eigentlich, wenn sich eine Familie mit kleinen Kindern gegen Bezahlung die Sitzplätze am Notausgang reserviert.
Eine Sprecherin antwortete auf diese Frage: „Da bei der Flugbuchung bereits das Alter aller Mitreisenden angegeben werden muss, kann in diesem Fall die Familie gar keine Reihe am Notausstieg reservieren – das lässt unser System nicht zu. Sollte es im unwahrscheinlichen Fall trotzdem dazu kommen, wird die Familie bzw. ein erziehungsberechtigter Mitreisender und das Kleinkind an Bord von der Crew umgesetzt. Die Sicherheit unserer Fluggäste und Besatzungsmitglieder hat immer oberste Priorität“.
Bordkarte im Sicherheitsbereich verloren – das ist kein Weltuntergang
Mittlerweile haben die Bordkarten nur noch eher symbolischen Charakter, denn der enthaltene QR-Code kann auf den meisten europäischen Flughäfen auch vom Smartphone aus vorgewiesen werden. Bei manchen Ferienflügen gibt es aber keinen Internet- und/oder Automaten-Check-in, so dass Reisende ihre Bordkarte mit QR-Code ausschließlich am Schalter erhalten.
Absichtlich macht es wohl niemand, aber immer wieder passiert es einfach, dass auf dem Weg vom Check-in-Schalter zum Gate die Bordkarte irgendwo verloren geht. Sei es bei der Sicherheitskontrolle liegen gelassen oder einfach unbemerkt aus der Hosentasche gefallen. Würde man mit der Bahn reisen, hätte man bei Automaten- und Schalterfahrkarten ein Problem, denn diese wären im wahrsten Sinne des Wortes futsch. In der Luftfahrt ist das aber kein Weltuntergang.
Eine Sprecherin von Austrian Airlines antwortete auf die Frage was Passagiere, die im Sicherheitsbereich ihre Bordkarte verloren haben, machen sollen – anstatt nervös zu werden und sich Sorgen ums Mitfliegen zu machen: „Der betroffene Fluggast kann sich in diesem Fall an die Kollegen von der Station am Flughafen Wien wenden. Sowohl vor als auch nach den Sicherheitskontrollen im Terminal 3 befinden sich Ticketschalter der Austrian Airlines/Star Alliance. Hier wird dem Fluggast ein neuer Boardingpass ausgestellt“.
Smartphone und Co an Bord vergessen? Das kann man machen
Wer kennt dieses Szenario nicht? Kaum ist das Flugzeug gelandet, springen die ersten Passagiere auf und wollen ihr Handgepäck aus den Overhead-Bins holen. Die Flugbegleiter mahnen mittels Durchsagen ein, dass man erst aufstehen darf, wenn sich die Maschine auf der Parkposition befindet. Spätestens jetzt werden auch die restlichen Passagiere hektisch und der Gang füllt sich zunehmend so sehr, dass sich niemand mehr rühren kann.
Manche Reisende fühlen sich durch Mitreisende, die meinen, dass wenn sie im Gang stehen schneller aussteigen können, gestresst. Da passiert es schon mal, dass in der Hektik persönliche Gegenstände wie Smartphone, Buch, Taschen oder Jacken im Flugzeug vergessen werden. Wie es dann im Leben eben so ist: Es fällt immer erst auf, wenn man schon lange die Kabine verlassen hat.
Die Chancen die vergessenen Gegenstände wieder zu bekommen stehen gar nicht mal so schlecht, wenn man so rasch wie möglich handelt. Eine Sprecherin der Austrian Airlines erklärt die Vorgehensweise: „Da die verlorenen Gegenstände in den meisten Fällen vom Reinigungspersonal der Flugzeuge und somit der Flughäfen gefunden werden, werden diese auch zum Lost&Found Büro der jeweiligen Airports gebracht. Nach dem dortigen Eingang wird der Fluggast innerhalb von 24h darüber informiert. Bei Fragen können sich Fluggäste aber auch gerne an den Kundenservice der Austrian Airlines wenden, erreichbar unter 051766 1000“.
Ins falsche Flugzeug eingestiegen?
Während es im Eisenbahnverkehr durchaus leicht passieren kann, dass man irrtümlich in den falschen Zug einsteigt, ist dies in der Luftfahrt schon komplizierter. Es kommt sehr selten vor, dass Passagiere aufgrund einer Verkettung ungünstiger Umstände im falschen Flugzeug sitzen. Wenn das passiert, dann erfährt zumeist die Öffentlichkeit in Form großer Medienberichte von dem Debakel.
Beispielsweise sorgte eine Britin, die vor ein paar Jahren von London nach Palma de Mallorca fliegen wollte, jedoch erst bei der Passkontrolle festgestellt haben will, dass sie in Kiew-Borispil gelandet ist, für Aufsehen. Derartige Fälle sind extrem selten und sollten nicht vorkommen. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel.
Was macht Austrian Airlines eigentlich, wenn ein Passagier, der von Wien nach Palma de Mallorca fliegen wollte, aufgrund einer Verkettung ungünstiger Umstände irrtümlich nach Frankfurt am Main geflogen ist? Eine Sprecherin erklärte zu diesem Szenario, das extrem selten vorkommt: „Dieser Fall ist tatsächlich äußerst ungewöhnlich, da bereits beim Boarding oder beim Einsteigen in die Maschine das Ticket kontrolliert bzw. gescannt wird. Sollte es tatsächlich zu dem Fall kommen, kann sich der Fluggast an die Besatzung wenden. Sollte sich das Flugzeug noch am Gate befinden, wird der Passagier abgeholt und zum Servicecenter gebracht. Bemerkt der Fluggast es erst während des Taxiings auf der Rollbahn, wird er in den meisten Fällen von einem Austrian-Mitarbeitenden vom Flugzeug abgeholt und dann ebenfalls zum Service Center gebracht. Während des Fluges ist ein Umkehren oder Zwischenlanden zum Aussteigen nicht vorgesehen. Unser Bodenpersonal am Zielort ist aber bemüht, den Passagier sicher und so schnell wie möglich an sein ursprüngliches Ziel zu bringen“.