Lange ist es her, aber möglicherweise könnte der Umstand, dass im Jahr 2008 ein Deal zwischen Scheich Al Jaber und Austrian Airlines geplatzt ist, für den heutigen Eigentümer richtig teuer werden. Das Handelsgericht Wien entschied vor wenigen Wochen, dass der Rückzug des Investors rechtmäßig, da dieser über die tatsächliche Finanzlage der AUA vom Management getäuscht wurde.
Einst wurde Al Jaber als Retter der Austrian Airlines, die sich damals in einer äußerst angespannten Finanzsituation befand und mit Staatshilfe in der Luft gehalten wurde. Auch gab es den berühmten Feier-Sager des damaligen AUA-Chefs Alfred Ötsch „die AUA ist saniert“. Nur wenige Tage später kam ans Licht, dass es um die Austrian Airlines schlechter denn je bestellt war.
Der Einstieg von Al Jaber, der zunächst groß gefeiert wurde, kam nie zustande, denn der Scheich zog sein Angebot zurück, da er sich über die tatsächliche Finanzlage des Carriers seitens des Managements getäuscht fühlte. Seither sehen sich Austrian Airlines und Al Jaber regelmäßig vor Gericht, denn die AUA wolle das Geld einklagen. Die Rechtsstreitigkeiten ziehen sich schon seit vielen Jahren. Ein Urteil, das erst im März 2023 ergangen ist, könnte nun für den heutigen Eigentümer Lufthansa sehr teuer werden.
Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus kündigte der Scheich an, dass er Schadenersatzansprüche gerichtlich geltend machen wird. Al Jaber sieht seine Sichtweise der Dinge durch das Urteil des Handelsgericht Wien vollinhaltlich bestätigt. Gegenüber dem Medium kündigt er unter anderem an: „Aufgrund der langfristigen Schäden, die der absurde Rechtsstreit angerichtet hat, werde ich von der Lufthansa Group Schadenersatz verlangen“. Er geht davon aus, dass sich der Streitwert „auf weit über Milliarde Euro“ belaufen wird.