Am Dienstag wollen Lauda-Mitarbeiter vor dem Parlament demonstrieren und auf ihr Schicksal aufmerksam machen. Gefordert wird, dass die Sozialpartner zum Verhandlungstisch zurückkehren sollen.
Demonstrationen vor dem österreichischen Parlament finden beinahe täglich statt, doch erstmals halten Airline-Bedienstete eine Manifestierung ab. Am heutigen Dienstag ab 9 Uhr 30 werden Piloten und Flugbegleiter von Lauda ihren Unmut über den bisherigen Verlauf der KV-Verhandlungen kundtun. Gerechnet wird mit rund 200 Teilnehmern, wobei keine weiteren Angaben gemacht wurden.
Hintergrund ist, dass vergangene Woche die Verhandlungen zwischen Wirtschaftskammer und Vida gescheitert sind. Aufgrund diverser Bedenken verweigerte die Gewerkschaft die Unterschrift auf den Kollektivvertrag. Kritisiert wurde unter anderem das Grundgehalt für Junior-Flugbegleiter. Thomas Gurgiser, der an Seiten der Wirtschaftskammer an den Verhandlungen teilgenommen hat, widerlegte in einer Berechnung die Aussagen der Gewerkschaft. Momentan wohl eine Ansichtssache wie man den vorliegenden KV für Piloten bzw. jeden für Flugbegleiter auslegen will.
Im Vorfeld der Demonstration wurde bekannt, dass die Vida-Gewerkschafter Roman Hebenstreit und Daniel Liebhart zahlreiche E-Mails von Lauda-Mitarbeitern, die sowohl die Unterfertigung des KV-Entwurfs als auch die Rückkehr zum Verhandlungstisch fordern. Scans der Nachrichten an die Vida sind unter diesem Link zur Einsicht bereitgestellt. Auch wandten sich viele an diverse Landes- und Bundespolitiker und baten dabei um Vermittlung in der verzwickten Situation. Eine Einmischung oder gar „Weisung“ wurde nicht gefordert, lediglich Vermittlung.
Mit der Demo wollen die Lauda-Beschäftigten nun die Politik auf ihr Schicksal und die verfahrene Situation aufmerksam machen. Gefordert wird, dass WKO und Vida an den Verhandlungstisch zurückkehren und zum Erhalt der Arbeitsplätze eine Lösung finden. Auch hofft man darauf, dass ein hochrangiger Politiker im Rahmen eines Runden Tisches in den Verhandlungen vermittelt und so zu einer Einigung beitragen kann.
Die Teilnehmer der Manifestion wollen sich ab 9 Uhr 30 vor dem Parlament sammeln, dort eine Kundgebung abhalten. Anschließend wird man zum Rathausplatz weiterziehen und dort die Schlusskundgebung abhalten. Wie viele Teilnehmer tatsächlich kommen werden, wird sich zeigen. Jedenfalls wurde die Botschaft am Vortag noch auf YouTube verbreitet.