Der Flughafen Leipzig/Halle entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Frachtdrehkreuz für Deutschland und Europa. In der Bundesrepublik ist – im Gegensatz zu Österreich – das Aufkommen während der Corona-Pandemie stark angestiegen. Daher ist der geplante Ausbau in Sachsen naheliegend.
Einige Demonstranten hatten jedoch dagegen etwas und blockierten in der Nacht zu Samstag die Zufahrt zum Logistikzentrum von Deutsche Post-DHL. Dies führte zu einem Rückstau von Lastwagen, so dass die Exekutive eingreifen musste. Eigenen Angaben nach erstattete DHL auch Strafanzeige gegen die Demonstranten.
Vor Ort wollten viele Demonstranten ihre Identität vor der Polizei nicht preisgegeben, so dass sich am Sonntag eine Ermittlungsrichterin mit der Angelegenheit befassen musste. Untersuchungshaft wurde laut Staatsanwaltschaft nicht erstattet, da sich die Verdächtigen dann vor der Richterin ausgewiesen haben und zweifelsfrei identifiziert werden konnten. Die Strafverfolgungsbehörden ermitteln wegen des Anfangsverdachts der Nötigung.
Für Aufsehen sorgt in Leipzig auch, dass sich an Bord einiger Flugzeuge dringend erwartete Corona-Impfstoffe befanden. Diese wurden auf LKWs umgeladen, die jedoch aufgrund der Blockade das Areal nicht verlassen konnten. Angeblich sollen auch Piloten am Betreten des Flughafens gehindert worden sein, so dass es auch bei abfliegenden Frachtflugzeugen zu Verspätungen gekommen ist.
Aufgrund der hohen Nachfrage sollen am Flughafen Leipzig/Halle rund 40 weitere Abstellflächen für Frachtflugzeuge entstehen. Damit würde die Kapazität um etwa 40 Prozent steigen. Anwohner und Umweltschützer befürchten, dass es zu mehr Flugbewegungen in der Nacht kommen könnte. Daher versuchen diese mittels Protestkundgebungen den Ausbau zu verhindern.