Level Europe: AK und Masseverwalter informieren die Belegschaft

Level-Europe-Mitarbeiter auf dem Weg zur Betriebsversammlung (Foto: AK NÖ / Erwin Schuh).
Level-Europe-Mitarbeiter auf dem Weg zur Betriebsversammlung (Foto: AK NÖ / Erwin Schuh).

Level Europe: AK und Masseverwalter informieren die Belegschaft

Level-Europe-Mitarbeiter auf dem Weg zur Betriebsversammlung (Foto: AK NÖ / Erwin Schuh).
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Die Arbeiterkammer Niederösterreich und Masseverwalter Michael Lentsch gaben den Mitarbeitern der insolventen Level Europe GmbH in zwei Betriebsversammlungen Auskünfte über den aktuellen Stand der Dinge und informierten über die Beantragung des Insolvenzentgelts.

Der Konkurs der Fluggesellschaft Level Europe betrifft etwa 200 Beschäftigte am Standort Wien. Die Arbeiterkammer Niederösterreich informiert nun darüber, dass sowohl die Juni-Gehälter als auch das Urlaubsgeld noch ausständig sind. Nun informieren Experten der AK darüber wie die Betroffenen ihre Entgeltforderungen beim Insolvenzentgeltfonds anmelden können.

Dazu wurden auch zwei Betriebsversammlungen am Flughafen Wien abgehalten. Betriebsrat, Arbeiterkammer und Masseverwalter Michael Lentsch informierten dabei über den aktuellen Stand der Dinge und die Möglichkeiten des Bezugs über den Insolvenzentgeltfonds. Aufgrund der geltenden Corona-Schutzbestimmungen musste die Informationsveranstaltung in zwei Gruppen aufgeteilt werden.

Nach Angaben der AK NÖ stellt der Umstand, dass Level Europe in den Monaten vor Eröffnung des Konkursverfahrens die gesamte Belegschaft in Kurzarbeit hatte, hinsichtlich der Berechnung des Insolvenzentgelts einige Herausforderungen dar. „Bis vor zwei Tagen wusste niemand, wie das geht”, beschreibt AK-Insolvenzexperte Felix Hochedlinger. „Es wurden ja Details für die Corona-Kurzarbeit laufend geändert und erst seit ein paar Tagen ist die Berechnungsgrundlage für solche Fälle per Verordnung geregelt”

Offen sind für die Belegschaft von Level Europe noch das Juni-Gehalt und die aliquoten Sonderzahlungen, sprich: das anteilige Urlaubs- und Weihnachtsgeld bis zur Insolvenzeröffnung. Diese Forderungen bringt die AK Niederösterreich gesammelt für die Beschäftigten beim Insolvenzentgeltfonds und beim LG Korneuburg ein. „Versprechen können wir es natürlich nicht, aber der Fonds arbeitet normalerweise sehr schnell, vor allem bei Großinsolvenzen. Wir gehen daher davon aus, dass das Geld noch im Juli am Konto sein sollte“, so Hochedlinger.

Level-Europe-Betriebsversammlung im NH Hotel am Flughafen Wien (Foto: AK NÖ / Erwin Schuh).

In den nächsten Tagen entscheidet sich auch, welche Unternehmensteile der Masseverwalter zumindest vorübergehend schließt. Die betroffenen Beschäftigten können dann, wie es offiziell heißt, „ihren berechtigten vorzeitigen Austritt gem. § 25 IO aus dem Unternehmen erklären”. Zu den Details wird die AK Niederösterreich die Beschäftigten nächste Woche in zwei Betriebsversammlungen informieren. Der Betriebsrat kämpft derweil um die Arbeitsplätze. Gemeinsam mit dem Masseverwalter soll es einen Termin im Wirtschaftsministerium geben.

Für die Mitarbeiter der Level Europe kam die Konkursanmeldung äußerst überraschend, zumal viele nicht die Niki-Pleite in Erinnerung haben. „Die Situation ist sehr unangenehm. Aber wenigstens sind wir in guten Händen”, sagt Julia Knafl, Flugbegleiterin bei Level Europe seit März 2018. Auch Lotte Hösle-Ferstl ist seit Beginn dabei. Sie ist Personalchefin der Fluglinie: „Dass uns die Expertinnen und Experten der AK beraten und unsere Ansprüche anmelden, hilft in dieser belastenden Situation”. Beide Arbeitnehmerinnen wissen, wovon sie sprechen: Sie waren schon bei Fly Niki beschäftigt. Die Fluglinie schlitterte vor zweieinhalb Jahren in die Insolvenz, Level Europe übernahm damals ein Viertel der Beschäftigten. „Leichter wird es beim zweiten Mal nicht”, sagt Personalchefin Hösle-Ferstl, „eher im Gegenteil. Jetzt weiß man, was es bedeutet, wenn man ein tolles Team verliert und so viel Kompetenz verloren geht”.

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