Lufthansa: EU-Kommission prüft Ita-Airways-Einstieg vertieft

Lufthansa: EU-Kommission prüft Ita-Airways-Einstieg vertieft

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Die EU-Kommission hat mitgeteilt, dass der geplante Einstieg von Lufthansa bei Ita Airways vertieft geprüft wird. Die vom Kranich vorgeschlagenen Zugeständnisse habe man erst gar nicht an die Prüfer weitergeleitet, da diese lediglich das Kurzstreckengeschäft betreffen sollen.

Die Wettbewerbsbehörde teilte mit, dass es erhebliche Bedenken gibt, dass die Übernahme dazu führen könnte, dass sich der Wettbewerb auf der Kurz- und Langstrecke von/nach Italien weiter verringern könnte. Besonders auf den Routen von/nach Mailand-Linate würden Lufthansa und Ita Airways gemeinsam eine marktbeherrschende Stellung einnehmen. In diesem Zusammenhang habe der Kranich-Konzern die Abgabe von Start- und Landerechten angeboten, jedoch wäre das Papier seitens der EU-Kommission nicht an die Prüfer weitergeleitet worden, da keine Zugeständnisse auf der Langstrecke enthalten sind.

Dass eine Phase-II-Prüfung eingeleitet werden könnte, hat sich bereits seit einigen Wochen abgezeichnet. Die EU-Kommission nimmt nun auch Codeshare-Verbindungen der Star Alliance, namentlich United Airlines und Air Canada, unter die Lupe. Ein wahrscheinlicher Wechsel von Ita Airways in dieses Luftfahrtbündnis würde die dem Lufthansa-Konzern zur Verfügung stehende Kapazität weiter ausweiten.

Wettbewerbshüter mit zahlreichen Prüfpunkten

Laut EU-Kommission soll es sich so verhalten, dass man Bedenken hat, dass die Übernahme den Wettbewerb auf Strecken zwischen Italien und Mitteleuropa verringern könnte. Die Bedenken liegen in der Überschneidung der Dienste von Lufthansa und Ita Airways, die auf bestimmten Strecken zu potenziellen Monopolen führen könnte. Dabei soll der Umstand, dass beispielsweise Ryanair auf dem italienischen Markt stark präsent ist, kaum eine Rolle spielen. Beispielsweise steuert der Konkurrent den Flughafen Mailand-Linate gar nicht an.

Generell spielt die Präsenz von Ita Airways und Lufthansa auf diesem Airport eine durchaus große Rolle. Einst war dieser regelrecht vom Vorgänger Alitalia beherrscht, wobei im Zuge des Wechsels auf Ita Airways einige Start- und Landerechte abgegeben werden mussten. Die EU-Kommission vertritt die Ansicht, dass die geplante Übernahme dazu führen könnte, dass sich die marktbeherrschende Stellung noch weiter verstärken könnte.

Die EU-Kommission will auch prüfen inwiefern die Transaktion Auswirkungen auf Carrier, die im Rahmen von Interline- und/oder Codeshare-Abkommen auf das Streckennetz von Ita Airways angewiesen sind, den Wettbewerb negativ beeinflussen könnten. Dies könnte sich auf Dienste zu internationalen Zielen auswirken, die auch von Lufthansa bedient werden.

Die Kommission konzentriert sich besonders auf die Langstrecken zwischen Italien und Nordamerika und prüft, ob das fusionierte Unternehmen als ein einziges Unternehmen behandelt werden sollte. Ziel dieser Prüfung ist es, einen fairen Wettbewerb aufrechtzuerhalten und potenzielle monopolistische Praktiken zu vermeiden.

Die bislang von Lufthansa angebotenen Zugeständnisse waren offensichtlich nicht ausreichend. Die EU-Kommission muss nun bis zum 6. Juni 2024 entscheiden, ob der Deal freigegeben wird oder nicht. Auch ist vorstellbar, dass unter (harten) Auflagen grünes Licht erteilt werden könnte.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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