Am Dienstag hielt Lufthansa zum zweiten Mal in der Unternehmensgeschichte die Hauptversammlung der Aktionäre rein virtuell ab. Die Teilhaber gaben grünes Licht für die Aufnahme weiterer Kredite.
Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley erklärte gegenüber den Aktionären, dass die Insolvenz ohne staatliche Hilfe „nicht vermeidbar gewesen“ wäre. Dennoch betonte er, dass man die von der deutschen Bundesregierung bereitgestellten Finanzmittel so rasch wie möglich zurückzahlen will. Dieser Schritt soll wohl auch deswegen gesetzt werden, um die Beteiligung des WSF loswerden zu können. Im Vorjahr stemmte sich Lufthansa zunächst mit Händen und Füßen gegen eine Beteiligung des Staats, lenkte jedoch dann ein, um an die rund neun Milliarden Euro kommen zu können.
Lufthansa habe bislang rund 2,8 Milliarden Euro an Hilfen gezogen und einen Teil der Mittel auf Kapitalmarktanleihen umgeschuldet. Konzernchef Carsten Spohr strebt nun eine Kapitalerhöhung an, kann jedoch noch keine näheren Angaben zum Zeitpunkt und zum Ausmaß machen. Ziel dürfte jedoch sein, dass man damit mittelfristig den Staat „auslösen“ kann.
Für die Aufnahme weiterer Kredite holten sich Vorstand und Aufsichtsrat den Segen der Aktionäre. Weiters besteht auch die Möglichkeit weitere Finanzmittel aus der Staatshilfe abrufen zu können. Carsten Spohr rechnet derzeit damit, dass im Sommer 2021 rund 40 Prozent der Vorkrisenkapazität in der Luft sein wird. Für das kommende Jahr prognostiziert wer wieder Wachstum.