Warum die Luftfahrtshow trotz weniger Flugzeugen, Flugshows und Zuschauern – ein positives Signal ist.
Es ist 09:14 Ortszeit in Berlin, als sich der neuste und erst wenige Monate „alte“ Airbus A380-800 A6EVS zu einer, wenn auch indirekten, Premiere auf den Weg in die deutsche Hauptstadt macht. Als der Super-Airbus um 15:08 und nach 5 Stunden und 54 Minuten auf der neuen 4000 Meter langen Nordbahn des BER, (Piste 25L) landet, ist es eine Typen-Erstlandung am Ende Oktober 2020 eröffneten „Willy Brandt“ Flughafen BER.
Mit an Bord sein wird die neue Emirates Premium-Economy-Class, welche die Fluggesellschaft aus Dubai im Zuge der ILA der breiten Weltöffentlichkeit vorstellen wird. Alle Jahre wieder folgt dann spätestens im Rahmen dieser Luftfahrtausstellung dabei auch der Hinweis, wie gerne Emirates auch Berlin als fünften Zielort in Deutschland ansteuern wollen würde, dies allerdings aufgrund der auf vier Flughäfen reglementierten bilateralen Verträge zwischen Deutschland und den Emiraten nicht darf. Der erneute Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung deutscher Politik, Wirtschaft und lokaler Tourismusverbände dürfte auch in diesem Jahr zum „guten Ton“ dazugehören, ein eigenes „A380“-Gate hätte der BER ja bereits.
Die letzte „Berlin Airshow“ fand 2018 auf dem angrenzenden Gelände des Flughafens BerlinSchönefeld (SXF) statt. Coronabedingt konnte die Luftfahrt-Messe 2020 nur äußerst eingeschränkt digital stattfinden, nun also folgt vier Jahre nach der letzten Präsenzveranstaltung der Neuanfang in deutlich abgespeckterer Form und mit erheblich weniger Zuschauern.
So werden mit etwas mehr als 50 ausgestellten Flugzeugen nur noch ein Viertel des Vor-Corona-Niveaus erreicht, bei den Zuschauerzahlen wird es ebenfalls zu einer spürbaren Minderung kommen. Besuchten 2018 noch 180.000 Zuschauer die „Berlin-AirShow“ werden an beiden Privatbesuchertagen (Samstag und Sonntag) aufgrund des Hygienekonzeptes nur gut 15000 Eintrittskarten verkauft, der Samstag ist allerdings bereits ausverkauft.
An den ersten drei Tagen (Mittwoch-Freitag) ist die ILA dabei zunächst Fachbesuchern vorbehalten, welche 3x tägliche eine deutlich abgespeckte „AirShow“ in der Luft erleben können, an den Privatbesuchertagen findet diese 5x täglich statt.
Neben dem schon als „Stammgast“ dazugehörenden A380-800 der Airline „Emirates“, werden zahlreiche weitere zivile Flugzeuge wie der als A330-700 betitelte „Beluga XL“ oder auch die Do228NG (Next Generation) zu sehen sein. Ebenfalls präsent seien wird auch eine Auswahl an militärischem Fluggerät wie der Airbus A400 (welcher auch Teil der Flugshows seien wird), Hubschrauber oder Drohnen.
Auch wenn die ILA in diesem Jahr unter neuen Bedingungen und als gefühlte „Light“-Variante, in deutlich abgespeckterer Form stattfindet ist es nach den schweren Corona-Zeiten ein gutes Zeichen für die Branche den Austausch in Berlin so wieder aufzunehmen.
Eine vormals wachstumsverwöhnte Branche welche gefühlt unzählige Themen umtreibt, von emissionsarmen, wasserstoffbetriebenen Zukunftstechnologien bis hin zu modernster Militärtechnik wird eine gewaltige Bandbreite abgedeckt. Und auch wenn es in den kommenden Tagen (noch) ein wenig lauter am Himmel der Hauptstadtregion und dem darumlegenden Speckgürtel wird, so fasziniert eine Luftfahrtshow am Ende doch (fast) alle von groß bis klein.