ÖBB und DB bauten Deutschland-Österreich-Verkehr aus

ÖBB-Logo auf einem Waggon (Foto: Robert Spohr).
ÖBB-Logo auf einem Waggon (Foto: Robert Spohr).

ÖBB und DB bauten Deutschland-Österreich-Verkehr aus

ÖBB-Logo auf einem Waggon (Foto: Robert Spohr).
Werbung

In Kooperation mit der Deutschen Bahn AG bauen die Österreichischen Bundesbahnen den Fernverkehr zwischen Österreich und Deutschland weiter aus. Beispielsweise wird ab Dezember 2023 eine zusätzliche Intercity-Express-Verbindung zwischen Berlin über Nürnberg nach Wien verkehren. Auch bietet man künftig eine weitere tägliche Direktverbindung – ohne Umstieg – nach Hamburg-Altona an.

Im europäischen Eisenbahnverkehr ist am 10. Dezember 2023 wieder der alljährliche große Fahrplanwechsel. Die Österreichischen Bundesbahnen sind der Ansicht, dass im Verkehr zwischen Österreich und Deutschland eine sehr hohe Nachfrage herrscht. Diese dürfte nicht zwangsläufig an vermeintlichem „Klimaschutz“ liegen, sondern auch daran, dass die Lufthansa Group auf vielen Routen zwischen den beiden Staaten ein Monopol hält und seit einiger Zeit wegen zum Teil enorm hoher Flugticketpreise, die weder Gepäck noch Snacks und Getränke inkludieren, in der Kritik steht.

Bahn profitiert von teuren Flugscheinen und dem Klimaticket

Offensichtlich suchen sich Reisende Alternativen und entscheiden sich nicht in jedem Fall für das eigene Auto, sondern auch für öffentliche Verkehrsmittel wie Bahn und Fernbusse. In der Alpenrepublik dürfte auch das Klimaticket seinen Beitrag leisten, denn deren Inhaber haben bis zur Eisenbahn-Staatsgrenze keine Extrakosten. Die einzigen echten Fernbusse, auf denen die Netzkarte gilt, sind die Intercitybusse zwischen Graz und Klagenfurt. Verkehre von Flixbus und anderen privaten Anbietern, so auch die von der staatlichen Postbus AG betriebenen Vienna Airport Lines, sind hingegen nicht inklusive.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn AG werden die ÖBB künftig auch eine tägliche Intercity-Express-Verbindung ab Berlin über Frankfurt und Stuttgart nach Innsbruck anbieten. Weiters will man den Verkehr zwischen München und Salzburg signifikant ausbauen. Zwischen 6 Uhr 00 und 21 Uhr 00 soll ein Stundentakt angeboten werden. Auf dieser Route ist man im Wettbewerb mit der privaten Westbahn (Fernzüge) sowie der Bayerischen Oberlandbahn (Regionalzug). Bei letzterer gilt das deutsche 49-Euro-Ticket, da es sich um einen ÖPNV-Zug handelt.

Auch wollen ÖBB und DB die Städte München und Innsbruck besser miteinander verbinden. Zwischen 6 Uhr 40 und 21 Uhr 40 sollen täglich die Fernzüge im Zweistundentakt verkehren. In Richtung Klagenfurt sollen auf der Relation Frankfurt-München-Salzburg-Klagenfurt punktuell auch ICE-4-Garniuten verkehren. Ab April 2024 will man im Italienverkehr, der in München startet, die neuesten ÖBB-Railjets aus dem Hause Stadler zum Einsatz bringen. Diese sind den Modellen der Westbahn sehr ähnlich.

Intercity Express (Foto: Jan Gruber).

ÖBB sucht den Wettbewerb mit European Sleeper

Auch die von Österreichs Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) forcierten und hochsubventionierten Nachtzüge sollen weiter ausgebaut werden. Ab Dezember 2023 wird eines eine NIghtjet-Verbindung von Wien und Berlin nach Brüssel und Paris geben. Zunächst sollen drei Umläufe pro Woche angeboten werden und schrittweise soll dann bis Herbst 2024 auf tägliche Bedienung aufgestockt werden. Zwischen Berlin und Brüssel sucht man offenbar den Wettbewerb mit dem privaten Anbieter European Sleeper. Betreiber der Nachtzüge ab Deutschland sind die Österreichischen Bundesbahnen, denn die Deutsche Bahn AG hat sich vor einigen Jahren aus diesem Segment zurückgezogen.

Die ÖBB bestätigen nun, dass die schon länger angekündigten Neubau-Waggons, die unter der Marke Nightjet verkehren, auf die Schiene gebracht werden. Ab Österreich kommen diese zunächst im Italien-Verkehr zum Einsatz und ab Deutschland zwischen Hamburg und Wien sowie der Hansestadt und Innsbruck. Sukzessive sollen dann weitere Verbindungen auf das neue Wagenmaterial umgestellt werden.

Die in die Jahre gekommen Waggons werden aber nicht in die Schrottpresse gesteckt, sondern es ist geplant diese zu renovieren und auf den neuesten Stand zu bringen. Die ÖBB könnten andernfalls die Nachfrage nicht abdecken, denn auf Neubauten muss man länger warten und noch dazu kommt das Problem komplizierter nationaler Zulassungen. Letzteres entfällt, wenn die Garnitur schon über eine gültige Zulassung verfügt, denn dann müssen lediglich die Umbauten (Modernisierungen) abgenommen werden.

Nightjet-Liegewagen (Foto: ÖBB / Marek Knopp).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Redakteur dieses Artikels:

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Über den Redakteur

[ssba-buttons]

Paywalls mag niemand
– auch Aviation.Direct nicht!

Informationen sollten frei für alle sein, doch guter Journalismus kostet viel Geld.

Wenn Ihnen dieser Artikel gefallen hat, können Sie Aviation.Direct freiwillig auf eine Tasse Kaffee Kaffee einladen.

Damit unterstützen Sie die journalistische Arbeit unseres unabhängigen Fachportals für Luftfahrt, Reisen und Touristik mit Schwerpunkt D-A-CH-Region und zwar freiwillig ohne Paywall-Zwang.

Wenn Ihnen der Artikel nicht gefallen hat, so freuen wir uns auf Ihre konstruktive Kritik und/oder Ihre Verbesserungsvorschläge wahlweise direkt an den Redakteur oder an das Team unter unter diesem Link oder alternativ über die Kommentare.

Ihr
Aviation.Direct-Team
Paywalls
mag niemand!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Werbung