Stockholm: Elektrisches Tragflächen-Passagierschiff absolviert erste Testfahrten

Candela P-12 (Foto: Candela).
Candela P-12 (Foto: Candela).

Stockholm: Elektrisches Tragflächen-Passagierschiff absolviert erste Testfahrten

Candela P-12 (Foto: Candela).
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Das vom schwedischen Unternehmen Candela entwickelte elektrische Tragflächen-Passagierschiff P-12 hat nahe Stockholm die ersten Testflüge absolviert. Die Entwicklung sieht vor, dass ein computergesteuertes System den Rumpf hebt, um die Wasserreibung zu reduzieren. 

Bei einer Geschwindigkeit von über 18 Knoten verbraucht die Candela P-12 80 % weniger Energie als herkömmliche Hochgeschwindigkeitsschiffe. Mit dieser Innovation werden die Hauptprobleme angegangen, die bisher die breite Einführung von schnellen Elektroschiffen behindert haben: begrenzte Reichweite und langsame Geschwindigkeiten aufgrund des übermäßigen Energieverbrauchs herkömmlicher Rümpfe. Das Schiff wird nun in der Candela-Fabrik in Rotebro in Serie produziert. 

Bei ihren ersten Flügen hat die Candela P-12 eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten erreicht, ein Rekord für elektrische Passagierschiffe. Mit einer Reichweite von bis zu 50 Seemeilen ist sie außerdem das erste Elektroschiff, das in der Lage ist, den Großteil des Küstenverkehrs abzudecken. Die Tests bestätigten auch die minimale Heckwelle, die Ausnahmen von Geschwindigkeitsbegrenzungen ermöglicht, da die P-12 selbst bei voller Geschwindigkeit weder Küstenlinien erodiert noch Docks oder festgemachte Schiffe beschädigt. 

Der Seeverkehr ist für 3 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, eine Zahl, die Prognosen zufolge in den kommenden Jahrzehnten auf 13 % ansteigen wird, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Große Hoffnungen werden daher in Elektroschiffe gesetzt, wobei der Markt für Elektroschiffe bis zum Jahr 3034 auf 31,48 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Allerdings scheuen viele Betreiber Investitionen in alternative Antriebe. 

Schiff kostet rund 1,7 MIllionen Euro pro Stück 

Mit einem Preis von 1,7 Millionen Euro entspricht die 30-sitzige Shuttle-Variante der P-12 den Kosten eines ICE-Schiffs ähnlicher Größe und liegt preislich deutlich unter anderen elektrischen Optionen. Dies ist dank der Effizienz des Tragflügelboots möglich, das mit einer bescheidenen 252-kWh-Batterie eine größere Reichweite ermöglicht. In Verbindung mit einer rationalisierten Serienproduktion führt dies zu branchenweit niedrigen Gesamtstückkosten. 

Nach der Inbetriebnahme können die Betreiber mit einer Senkung der Treibstoffkosten um bis zu 90 % im Vergleich zu Dieselschiffen rechnen. Die C-POD-Motoren erfordern nur einen minimalen Wartungsaufwand, und das Schiff ist für den Betrieb mit nur einer Besatzung ausgelegt, was die Kosten weiter senkt. Insgesamt wird erwartet, dass die P-12 die Kosten pro Passagierkilometer um bis zu 50 % senkt und damit eine ähnliche Wirtschaftlichkeit pro Passagier erreicht wie ein elektrischer Hybridbus. 

Hersteller bietet drei verschiedene Versionen an 

 Die P-12 ist eine vielseitige Plattform, die für eine Reihe von Anwendungsfällen und Kunden konzipiert wurde, vom öffentlichen Verkehr bis hin zu maßgeschneiderten privaten Shuttles. Sie ist in drei Varianten erhältlich: die P-12 Shuttle, die P-12 Business und die P-12 Voyager. 

Die Shuttle-Konfiguration bietet Platz für 30 Fahrgäste und setzt den Maßstab für nachhaltiges Pendeln mit den niedrigsten Betriebskosten in der Branche. Der zugewiesene Platz für Fahrräder (sowie Kinderwagen und Rollstühle) fördert die Integration des Fahrrads in den öffentlichen Verkehr. 

Die Business-Version verfügt über einen Premium-Innenraum mit 12 bis 20 Sitzplätzen (und reichlich Koffern), und die äußerst anpassungsfähige Voyager-Version bietet den Kunden Flexibilität bei der Innenraumgestaltung und richtet sich sowohl an private Freizeit- als auch an Geschäftskunden. 

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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