Während Ryanair-Konzernchef Michael O’Leary erst vor wenigen Tagen wieder öffentlich betonte, dass er mit sinkenden Ticketpreisen und dadurch steigender Nachfrage rechnet, sieht man bei der Lufthansa-Tochter Swiss die Lage komplett anders. Man geht in der Schweiz von steigenden Flugscheinpreisen in der Economy-Class aus.
Dies würde auch damit zusammenhängen, dass die Nachfrage seitens Geschäftsreisender, die gelegentlich auch Business- und First-Class fliegen und damit für rund 40 Prozent der Einnahmen sorgen, stark eingebrochen ist. Man vermutet bei Swiss, dass auch nach der Corona-Pandemie viele Termine telefonisch oder über Videokonferenzen erledigt werden und somit die Nachfrage seitens der Geschäftsreisendend dauerhaft geringer sein wird.
Swiss-Chef Thomas Klühr erklärte gegenüber dem Schweizerischen Rundfunk, dass seiner Meinung nach die Premium-Economy künftig eine wichtige Rolle spielen wird. Diese wäre für Geschäftsreisende, die ein bisschen mehr haben wollen, aber beispielsweise aufgrund von Vorgaben keine Business-Class buchen dürfen relevant. Auch will man jene Privatkunden ansprechen, denen Business oder gar First zu teuer ist, jedoch die Differenz zwischen Eco und Premium-Economy akzeptieren.
Da das Kontingent zu Lasten der günstigsten Beförderungsklasse geht, vermutet Swiss-Chef Klühr, dass die Preise in der Economy steigen werden. Er relativiert jedoch, dass es langfristig teurer wird, allerdings noch nicht im kommenden Jahr. Das würde mit dem harten Wettbewerb, der beim Wiederanziehen der Nachfrage bevorsteht, zusammenhängen. Ein weiterer Aspekt, den der scheidende Swiss-Generaldirektor für die steigende Preistendenz anführt sind zusätzlich Abgaben, beispielsweise die Kohlenstoffdioxid-Steuer in der Schweiz.