Trotz hoher Preise wird mehr geflogen, fehlende Kapazitäten bremsen Höhenflug

Triebwerk Airbus A319 (Foto: Steffen Lorenz).
Triebwerk Airbus A319 (Foto: Steffen Lorenz).

Trotz hoher Preise wird mehr geflogen, fehlende Kapazitäten bremsen Höhenflug

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Corona-Pandemie und steigende Ticketpreise ließen in den letzten drei Jahren die Nachfrage nach Flugreisen empfindlich einbrechen. Jetzt erwacht die Lust am Fliegen wieder – trotz Inflation – und hat beinahe das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Steigende Flugpreise und sinkende Betriebskosten durch niedrige Kerosinpreise lassen die Fluggesellschaften früher als erwartet wieder die Gewinnzone erreichen, so die aktuelle Analyse von Kreditversicherer Acredia und Allianz Trade.

„Die Menschen wollen wieder fliegen, für die Fluggesellschaften ist das eine gute Nachricht“, sagt Michael Kolb, Vorstand bei Acredia, Österreichs größter Kreditversicherung. „Nach drei verlustreichen Jahren könnte die Branche 2023 wieder Gewinne schreiben und zwar früher als erwartet. Gebremst wird der Höhenflug nur durch fehlende Kapazitäten.“ Für Reisewillige dürfte damit das Fliegen weiterhin teuer bleiben.

Kapazitäten bleiben knapp, Flugzeuglieferungen weiterhin verzögert

2020 brach die Zahl der ausgelieferten Flugzeuge durch eine Knappheit an Bauteilen um die Hälfte ein. Seither hat sich die Situation zwar allmählich erholt, aber die Flugzeugbauer haben weiterhin Schwierigkeiten, mit der Nachfrage Schritt zu halten.

2022 stieg die Zahl der Flugzeugauslieferungen um +19,1 Prozent an, auch die weltweit verfügbaren Sitzkilometer wuchsen um +39,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 2023 rechnen die Fachleute mit einem weiteren Anstieg der Auslieferungen um +19,8 Prozent, aber die derzeitige sechsmonatige Lieferverzögerung scheint den optimistischen Plänen der Flugzeughersteller nicht zu entsprechen. Das knappe Angebot an Flugzeugen könnte dazu führen, dass die Flugpreise hoch bleiben.

Anfrage steigt besonders in Asien, aber auch Europa hebt wieder ab

Trotz hoher Preise steigt die Nachfrage bei den Fluggästen wieder. Im ersten Quartal 2023 wurden weltweit um +58,3 Prozent mehr Passagierkilometer verkauft als im Jahresvergleich. Das entspricht 85,9 Prozent des Niveaus vor der Pandemie. Besonders stark war der Anstieg in Asien im Zuge der Wiedereröffnung Chinas (+125,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr).

„Auch die Menschen in Europa heben wieder vermehrt ab“, so Kolb. „Nach einem Plus von 44,3 Prozent im ersten Quartal bei den Passagierkilometern liegt das Niveau nur noch etwa 12 Prozent unter den Zahlen vor der Pandemie 2019. Und die Feriensaison hat gerade erst begonnen.“

Airlines: Margen steigen durch teure Flugtickets und sinkende Kerosinpreise

Die Margen der Fluggesellschaften profitieren von steigenden Flugpreisen und sinkenden Betriebskosten. Obwohl die Kerosinpreise, die 30 Prozent des Umsatzes ausmachen, nach wie vor über Vor-Pandemie-Niveau liegen, sind sie in diesem Jahr bereits um -36 Prozent auf 91,3 USD/Barrel gesunken.

Gleichzeitig sind die Flugpreise gestiegen, vor allem für internationale Strecken wie zwischen den USA und Europa (+23 Prozent im Jahresdurchschnitt). Damit dürften die Airlines wieder die Gewinnzone erreichen. Die International Air Transport Association (IATA) schätzt, dass die Gesamteinnahmen gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 9,7 Prozent auf 803 Mrd. USD steigen (2019: 838 Mrd. USD). Dadurch könnten die Nettogewinne in diesem Jahr auf 9,8 Mrd. USD anwachsen. Vor allem nordamerikanische Fluggesellschaften dürften die besten Ergebnisse erzielen.

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