Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit spricht sich unmissverständlich gegen ein Luftverkehrsabkommen zwischen der Europäischen Union und Katar aus. Die EU-Kommission und der Golfstaat haben ein solches ausverhandelt. Die Unterschrift des Rats der Europäischen Union steht noch aus.
Die VC ist der Ansicht, dass momentan die Unterfertigung der falsche Zeitpunkt ist. Ziel des Vertrags ist es, dass der Unionsmarkt schrittweise für Fluggesellschaften aus Katar geöffnet werden soll. Im Gegenzug würden EU-Carrier ebenfalls Erleichterungen erhalten.
„In einer Phase in der viele EU-Mitgliedstaaten und ihre Steuerzahler versuchen, dem Luftverkehr in einer einmaligen Krise mit umfangreichen Überbrückungskrediten eine Zukunft zu ermöglichen, darf eine Erholung nicht noch politisch belastet werden. Der europäische Luftverkehrsmarkt und alle Mitarbeiter stehen unter erheblichen Druck infolge der noch lange existierenden Überkapazitäten. In einem solchen Moment darf die Politik kein Öl ins Feuer gießen. Wir fordern die politischen Entscheider daher auf, Verantwortung für ihre Wirtschaft und die europäischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wahrzunehmen. Sie dürfen das Abkommen vorerst nicht unterzeichnen”, erklärt Markus Wahl, Präsident der Vereinigung Cockpit.