Brussels Airlines prüft A350-Einflottung

Airbus A350-1000 in Werkslackierung (Foto: Jan Gruber).
Airbus A350-1000 in Werkslackierung (Foto: Jan Gruber).

Brussels Airlines prüft A350-Einflottung

Airbus A350-1000 in Werkslackierung (Foto: Jan Gruber).
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Brussels Airlines steht vor einer weitreichenden Entscheidung hinsichtlich der Modernisierung und Erweiterung ihrer Flugzeugflotte. Im Zuge der jüngsten Umweltvorschriften und betriebswirtschaftlichen Überlegungen prüft die Fluggesellschaft die Einführung neuer Modelle von Airbus für Kurz- und Langstreckenflüge. Dabei könnten der Airbus A321neo und der A350 in naher Zukunft die bestehenden Maschinen ergänzen oder ersetzen.

Im Interview mit dem Branchenportal Aerotelegraph gab Dorothea Von Boxberg, CEO von Brussels Airlines, Einblicke in die Überlegungen des Unternehmens. Der Airbus A321neo wird als optimaler Kandidat für Kurzstreckenflüge betrachtet. Diese Maschine könnte sowohl auf wichtigen Geschäftsreisen, beispielsweise von London nach Brüssel, als auch auf touristischen Routen zu beliebten Reisezielen wie Malaga und Nizza eingesetzt werden.

Strategische Überlegungen und Synergieeffekte

Ein wesentlicher Faktor bei der Auswahl des A321neo ist seine Effizienz im Vergleich zur A321XLR. Letztere verfügt über zusätzliche Treibstofftanks, die jedoch die Nutzlastkapazität einschränken. Da Frachttransporte eine bedeutende Einnahmequelle für Brussels Airlines darstellen – insbesondere auf afrikanischen Strecken – ist die Wahl des A321neo aus betriebswirtschaftlicher Sicht naheliegend. Die Maschine bietet genügend Kapazität für Fracht und aufgegebenes Gepäck, was besonders auf Strecken nach Afrika von Vorteil ist, wo Passagiere häufig zusätzliches Gepäck mitführen.

Für Langstreckenflüge steht Brussels Airlines vor der Wahl zwischen der Boeing 787 und dem Airbus A350. Die Entscheidung könnte zugunsten des A350 fallen, der bereits bei den Konzerngesellschaften Swiss und Lufthansa im Einsatz ist. Dies würde Synergien innerhalb der Lufthansa Group ermöglichen, zu der Brussels Airlines gehört. Der A350 überzeugt zudem durch seine bessere Lärmschutzbilanz, was insbesondere am Flughafen Brüssel-Zaventem von Bedeutung ist, der strenge Vorschriften zur Reduzierung von Fluglärm erlassen hat.

Umweltvorschriften und Betriebszeiten

Die neuen Umweltvorschriften, die am Flughafen Brüssel ab 2026 in Kraft treten sollen, schränken nächtliche Landungen erheblich ein. Zwischen 01:00 und 05:00 Uhr dürfen an Wochenenden keine Flüge landen. Diese Regelung schließt den Einsatz des Airbus A330neo aufgrund seiner Lärmemissionen aus, obwohl die ältere Version, der A330-300, derzeit das Rückgrat der Langstreckenflotte bildet.

Aktuell betreibt Brussels Airlines neun A330-300, und die Flotte soll bald um eine zehnte Maschine erweitert werden. Mit dieser Ergänzung wird die Fluggesellschaft im Sommer 2024 die Verbindung von Brüssel nach Nairobi, Kenia, wieder aufnehmen. Auch die Aufnahme neuer europäischer Routen, wie beispielsweise nach Krakau in Polen, ist Teil der Expansionsstrategie.

Nachhaltigkeit und Effizienz

Neben der Modernisierung der Flotte verfolgt Brussels Airlines eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie. Die Entscheidung gegen den A330neo zugunsten umweltfreundlicherer Modelle wie dem A350 unterstreicht das Bestreben der Fluggesellschaft, ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren und gleichzeitig die betriebliche Effizienz zu steigern. Der Einsatz des leiseren und kraftstoffeffizienteren A350 ermöglicht es der Airline, spätere Abflüge und Landungen durchzuführen, was die Flexibilität im Flugbetrieb erhöht und den strengen Lärmschutzauflagen des Flughafens entgegenkommt.

Erweiterung des Streckennetzes

Brussels Airlines plant nicht nur die Erneuerung ihrer Flotte, sondern auch eine signifikante Erweiterung ihres Streckennetzes. Neben der Wiederaufnahme der Route nach Nairobi und der Einführung neuer Verbindungen innerhalb Europas, setzt die Fluggesellschaft verstärkt auf ihre afrikanischen Zielorte, die traditionell einen wichtigen Teil ihres Geschäfts ausmachen.

Zukunftsperspektiven

Die geplanten Investitionen und strategischen Entscheidungen von Brussels Airlines zeigen, dass die Fluggesellschaft fest entschlossen ist, ihre Position im internationalen Luftverkehr zu stärken. Mit einer modernen, effizienten und umweltfreundlichen Flotte ist Brussels Airlines gut gerüstet, den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen und gleichzeitig ihren Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastung zu leisten.

1 Comment

  • Anon , 22. Mai 2024 @ 08:59

    Wieder sehr schlecht recherchiert. Swiss hat keine A350

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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  • Anon , 22. Mai 2024 @ 08:59

    Wieder sehr schlecht recherchiert. Swiss hat keine A350

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