Drohende Eskalation: Fluggesellschaften setzen Flüge nach Beirut aus

Flughafen Beirut (Foto: Ian Lim).
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Drohende Eskalation: Fluggesellschaften setzen Flüge nach Beirut aus

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Der jüngste Raketenangriff der Hisbollah auf die Golanhöhen hat die ohnehin angespannte Lage im Nahen Osten weiter verschärft. Die israelische Regierung reagierte umgehend mit Ankündigungen von Vergeltungsschlägen, während die Fluggesellschaften weltweit ihre Routenplanung überdenken. Besonders betroffen ist der Flugverkehr nach Beirut, wo die Lufthansa und ihre Tochtergesellschaften sämtliche Flüge vorerst gestrichen haben. Diese Maßnahme verdeutlicht die Dramatik der Situation und die potenziellen Folgen für die internationale Luftfahrt sowie die regionale Stabilität.

Am 29. Juli 2024 traf eine Rakete, die laut israelischen und US-amerikanischen Angaben von der Hisbollah abgefeuert wurde, die drusische Ortschaft Madschdal Schams auf den Golanhöhen. Dieser Vorfall führte zu zahlreichen Toten, darunter mindestens zwölf Kinder und Jugendliche. Die Hisbollah, eine mächtige Schiitenmiliz im Libanon, bestritt jedoch die Verantwortung und behauptete, dass eine israelische Abwehrrakete den Vorfall verursacht habe. Der Iran, ein Verbündeter der Hisbollah, unterstützte diese Darstellung und machte Israel für den Angriff verantwortlich. Die Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah haben eine lange Geschichte, die bis zur israelischen Annexion der Golanhöhen im Jahr 1981 zurückreicht. Diese Annexion wurde international nie anerkannt und bleibt ein zentraler Streitpunkt in der Region.

Auswirkungen auf die Luftfahrt

Die wachsende Unsicherheit hat die Fluggesellschaften zu schnellen Reaktionen veranlasst. Die Lufthansa-Gruppe, einschließlich ihrer Tochtergesellschaften Swiss und Eurowings, setzte alle Flüge nach Beirut für den 29. und 30. Juli aus. Auch andere Fluggesellschaften wie Sun Express, Aegean Airlines, Ethiopian Air und die libanesische Middle Eastern Airlines (MEA) haben ihre Flüge nach Beirut vorübergehend eingestellt. Bei MEA liegt der Grund für die Aussetzung nicht nur in der Sicherheitslage, sondern auch in versicherungstechnischen Überlegungen. Die Fluggesellschaft hat ihre Maschinen aus Sorge vor möglichen Raketenangriffen aus dem Libanon verlagert, da Versicherungen Schäden durch solche Angriffe möglicherweise nicht abdecken würden.

Ein ähnlicher Schritt wurde von MEA bereits im Oktober des vergangenen Jahres unternommen, als die Hamas einen Angriff auf Israel startete. Damals wurden vier Flugzeuge nach Istanbul gebracht, um sie vor möglichen Angriffen zu schützen. Diese Maßnahmen verdeutlichen die Vorsicht der Fluggesellschaften angesichts der eskalierenden Spannungen in der Region.

Politische und militärische Reaktionen

Die israelische Regierung, vertreten durch Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant, hat sich das Recht vorbehalten, den Zeitpunkt und die Art der Vergeltungsschläge gegen die Hisbollah zu bestimmen. Das Sicherheitskabinett Israels gab nach stundenlangen Beratungen grünes Licht für mögliche Militäraktionen. Die USA, ein enger Verbündeter Israels, verurteilten den Angriff und betonten ihre uneingeschränkte Unterstützung für die Sicherheit des israelischen Staates. Gleichzeitig riefen Vertreter der Vereinten Nationen beide Seiten zur Zurückhaltung auf, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Die Situation im Nahen Osten bleibt hochgradig volatil, und die Gefahr eines größeren militärischen Konflikts ist real. Die Auswirkungen auf den zivilen Luftverkehr, wie die Streichung von Flügen nach Beirut, sind nur ein Aspekt der weitreichenden Konsequenzen, die dieser Konflikt mit sich bringt. Fluggesellschaften weltweit müssen ihre Sicherheitsmaßnahmen überdenken und ihre Routen entsprechend anpassen, um ihre Passagiere und Besatzungen zu schützen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, ob sich die Lage beruhigt oder ob eine weitere Eskalation unvermeidbar ist.

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