Für die ehemalige Fluggesellschaft Air Italy gibt es offensichtlich keine Zukunft mehr, denn die Liquidatoren haben sämtlichen Mitarbeitern die Kündigung zugestellt. Die Dienstverhältnisse wurden per 1. Jänner 2022 mit sofortiger Wirkung beendet. Es wurden Abfindungen ausbezahlt.
Im Jahr 2016 kaufte sich Qatar Airways bei der damaligen Meridiana ein und hatte große Wachstumspläne. So wurde rund ein Jahr später verkündet, dass 20 Boeing 737 Max 8 und 30 B787-9 eingeflottet werden sollen. Die Marke Air Italy wurde im Jahr 2018 eingeführt. Die Wachstumspläne zerschlugen sich bereits im Feber 2020, denn unter den Gesellschaftern herrschte Uneinigkeit darüber wer wie viel Kapital einschießen muss. Am 11. Feber 2020 wurde dann bekanntgegeben, dass Air Italy den Flugbetrieb einstellen wird und in die freiwillige Liquidation gehen wird. In einer kurzen Übergangsphase wurden einige Verbindungen mit Hilfe von Wetlease-Gerät aufrecht erhalten.
Der Carrier wurde im Jahr 1963 als Alisarda gegründet. Der Name spielt auf den Firmensitz auf der italienischen Insel Sardinien an. Im Jahr 1990 fusionierte man mit einem spanischen Unternehmen und trat fortan als Meridiana auf ehe man sich in 2018 in Air Italy umbenannte. Zuletzt gehörte der Carrier einer Holdinggesellschaft, die zu 51 Prozent von Alisarda und zu 49 Prozent von Qatar Airways gehalten wurde. Der Finanzbedarf für Sanierung und Expansion war groß. Der Golfcarrier teilte rund um die Bekanntgabe der Liquidation mit, dass man weiterhin an das Konzept glaube, jedoch Finanzmittel von allen Gesellschaftern eingeschossen werden müssten. Das wollten oder konnten die italienischen Mehrheitseigentümer aber nicht mehr.
Zuletzt versuchten die Liquidatoren noch einen Käufer zu finden oder zumindest wertvolle Assets zu Geld machen zu können. Das war allerdings nicht von Erfolg gekrönt, so dass die freiwillige Liquidation fortgesetzt wurde und mit der nunmehrigen Kündigung der gesamten Belegschaft vor dem Abschluss steht.