Seit dem heutigen Freitag müssen Fluggesellschaften, die Flughäfen im Libanon, vorrangig Beirut, ansteuern eine zusätzliche Gebühr entrichten. Diese beträgt je nach Flugzeugtyp bis zu 600 U.S.-Dollar und wird als „Emergency Continuity Charge“ bezeichnet.
Der Flughafenbetreiber Middle East Airport Services begründet die Einführung der Extragebühr mit der angespannten finanziellen Situation. Man beteuert, dass man diese „Emergency Continuity Charge“ nur solange erheben wird bis die Regierung zusätzliche Finanzmittel bereitstellt. Aufgrund stark gestiegener Kosten sieht man sich ohne die zusätzliche Abgabe nicht im Stande den Betrieb aufrecht zu erhalten.
Konkret müssen „kleinere Flugzeuge“ pro Landung 400 U.S.-Dollar extra bezahlen. Widebodies haben sogar 600 U.S.-Dollar zusätzlich zu entrichten. Das Inkasso erfolgt laut vorliegender Mitteilung der MEA über die Abrechnungssysteme des Weltluftfahrtverbands IATA.
Ein Rundruf von Aviation.Direct unter jenen Airlines, die Flugverbindungen zwischen Deutschland und Beirut anbieten, hat ergeben, dass die Buchungslage für den Sommer 2022 außerordentlich gut sein soll. Zum Teil sind die Verbindungen ausgebucht bzw. gibt es nur noch wenige Restplätze. Streichung oder Reduktion kommen daher nicht in Frage. Ein Airline-Manager sagte gar, dass er es für regelrechte „Erpressung“ seitens des Flughafen hält, um die Einnahmen zu erhöhen, denn dem Airport wäre klar, dass das Streichen ausgebuchter Flüge den Fluggesellschaften noch höhere Kosten verursachen würden. Die Zusatzgebühr wirke auf den ersten Blick nicht sonderlich hoch, würde aber pro Monat eine beachtliche Extrabelastung, für die es keine Gegenleistung gibt, ergeben.