Eddie Wilson: “Lauda Europe wird stark wachsen”

Eddie Wilson (Foto: Jan Gruber).
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Eddie Wilson: “Lauda Europe wird stark wachsen”

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Am Dienstag eröffnete Ryanair-DAC-Chef Eddie Wilson gemeinsam mit dem stellvertretenden Premierminister Irlands, Leo Varadkar, ein neues Simulator- und Trainingszentrum nahe dem Flughafen Dublin. Interessanterweise sind die A320-Trainingsgeräte in der Überzahl.

Dies will Wilson nicht als Indiz für eine mögliche Großbestellung beim Boeing-Konkurrenten werten, sondern verweist darauf, dass man mit Lauda Europe einen Airbus-Operator im Konzern habe. Er fügt hinzu: “Dieser wird in den nächsten Jahren stark wachsen”. Angesprochen darauf, ob man mit Airbus Verhandlungen führe sagte er kurz und bündig: “Nein. Im Moment gibt es keine Gespräche mit Airbus”.

Wiederholt sprach der Ryanair-Manager während der Veranstaltung und im Gespräch mit Aviation Direct davon, dass Lauda Europe in den nächsten Jahren stark wachsen wird und erwähnte dies stets im Zusammenhang mit dem Maschinentyp Airbus A320. Doch womit eigentlich in Zukunft geflogen werden soll, scheint man bei Ryanair noch nicht zu wissen.

Im Sommer 2021 dementierte Lauda-Europe- und Malta-Air-Chef David O’Brien im Gespräch mit Aviation Direct, dass die Umflottung auf Boeing 737 Max 200 beschlossene Sache ist. Eddie Wilson bestätigte die Aussage seines CEO-Kollegens und betonte, dass derartige Überlegungen viel zu früh sind. Die Frage würde sich allenfalls in etwa vier Jahren stellen, wenn die Leasingverträge der bestehenden A320-Flotte auslaufen. “Wir werden dann sehen, ob die Maschinen zurück zu den Lessoren gehen, A320neo geleast oder gekauft werden oder auf Boeing umgeflottet wird. Es gibt noch keine Entscheidung und generell ist das noch alles viel zu früh. Wir bestellen dann jenen Maschinentyp, den wir zu dem Zeitpunkt für richtig halten”, so der Ryanair-DAC-Chef. Und überhaupt: Man habe momentan die Einflottung von 210 Boeing 737 Max 200 bei den Flugbetrieben Ryanair DAC, Ryanair UK, Buzz und Malta Air zu stemmen. Damit wäre ein großer Schulungsaufwand beim Personal verbunden und das neue Trainingszentrum, das laut Eddie Wilson 50 Millionen Euro gekostet hat, soll dies vereinfachen. Allerdings befinden sich dort zwei Boeing 737-Max-Simulatoren, davon ein Full Flight und drei Airbus-A320-Simulatoren, davon zwei Full Flight.

Offenbar wird der A320 intern unterschiedlich gesehen

Scharf zurückgewiesen wurde die Frage, ob die von Michael O’Leary im Frühjahr 2018 vorgestellte “Zwei-Marken-Strategie” gescheitert ist. Damals betonte der Group-CEO, dass Lauda als Zweitmarke vorgesehen ist und Ryanair gar von dieser lernen könnte. Im Vorjahr war dann Schluss, denn abgesehen von der Flugzeuglackierung wird das Brand nicht mehr genutzt. “Ich denke, dass die Marke Ryanair wesentlich bekannter ist als Lauda und daher wird unter Ryanair-Flugnummern geflogen. Lauda Europe ist ein ACMI-Dienstleister innerhalb der Ryanair Group. Malta Air und Buzz haben jetzt auch Flugzeuge in ihrer eigenen Livery. Mir ist aber nicht bekannt, dass eine Zwei-Marken-Strategie geplant war. Aber das sind Entscheidungen, die die Group getroffen hat und nicht der operative Flugbetrieb”, so Wilson.

Die Kapazität von Lauda Europe brauche man innerhalb der Ryanair Group, denn je nach Streckenprofil erweisen sich die A320-Maschinen gegenüber den Boeing 737-800 als wirtschaftlicher. Die Lauda-Basis in Stansted kommt, so Wilson, weil man an diesem Airport zahlreiche Slots von Mitbewerbern wie Easyjet übernommen hat und entsprechend Fluggerät braucht. “Wir haben mit der Manchester Airports Group gute Deals gemacht und konnten in Stansted zusätzliche Slots erlangen. Wir brauchen mehr Kapazität in Form von Flugzeugen und da sind die Airbus A320 von Lauda Europe ideal”, so der Manager.

Konfrontiert mit der Aussage seines Kollegens David O’Brien, dass die A320-Flotte die “ältesten und ineffizientesten Flugzeuge in der Konzernflotte” sein sollen und der interne Wettbewerb mit den “Gamechangern” herausfordernd wird, verwies Wilson darauf, dass Lauda Europe derzeit 26 Airbus A320 habe und in den nächsten Jahren stark wachsen werde. Eine größere Bestellung soll “zum richtigen Zeitpunkt” getätigt werden und ob es dann Airbus, Boeing oder ein gänzlich anderes Muster wird, “wird man dann sehen, wenn es so weit ist”.

Ryanair wird keine Impfpflicht einführen

Sollte jedoch Lauda Europe wirklich auf Boeing 737 Max umsteigen, so hätte die Ryanair Group zwei maltesische Boeing-Operator. Angesprochen darauf, ob eine solche Konstellation rational ist, meinte Wilson: “Wo wäre da das Problem? Solche Überlegungen kommen um mindestens vier Jahre zu früh.”

Eine Impfpflicht für die Belegschaft will Eddie Wilson nicht einführen. Er hält nichts davon, wenn Arbeitgeber ihre Beschäftigten quasi zwingen würden. “Ich halte es für nicht möglich, dass der Arbeitgeber einem Mitarbeiter vorschreiben kann, dass er sich impfen lassen muss. Die Entscheidung, ob man sich gegen Covid-19 impfen lässt oder nicht, muss jeder individuell für sich selbst fällen. Natürlich kann es sein, dass in Zukunft viele Staaten bei der Einreise verlangen, dass man geimpft ist, aber als Arbeitgeber werden wir unserem Personal keine Impfpflicht auferlegen”, so Wilson, der eine Übernahme des Mitbewerbers Easyjet kategorisch ausschließt.

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