Ersatzteilmangel: Russische Airlines fordern laxere Wartungsregeln

Boeing 737-800 (Foto: MAviO News / Mario Caruana).
Boeing 737-800 (Foto: MAviO News / Mario Caruana).

Ersatzteilmangel: Russische Airlines fordern laxere Wartungsregeln

Boeing 737-800 (Foto: MAviO News / Mario Caruana).
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In der Russischen Föderation werden Ersatzteile für Maschinen der Hersteller Airbus und Boeing nach und nach knapp. Zwar bezieht man über Umwege wie die Türkei noch immer Teile bzw. schlachtet das eine oder andere Flugzeug aus, jedoch herrscht dennoch Mangelwirtschaft. Nun fordern zahlreiche Airlines, dass die Wartungsintervalle vergrößert werden dürfen.

Mehrere Betreiber westlicher Muster haben bei Rosaviatsiya, der Zivilluftfahrtbehörde und bei Rostransnadzor, der Verkehrsaufsichtsbehörde, beantragt, dass die von den Herstellern empfohlenen Wartungsintervalle deutlich ausgedehnt werden dürfen. Man verweist auch darauf, dass die Verfügbarkeit von Ersatzteilen eingeschränkt ist und überhaupt wäre es aus Sicht der Carrier gar nicht notwendig, dass die Checks so häufig durchgeführt werden.

Das Vorhaben könnte gravierende Auswirkungen auf die Flugsicherheit haben. Dies wird unter anderem seitens Aeroflot heruntergespielt. Beispielsweise meint das Unternehmen, dass man die Intervalle nur dann ausdehnen werde, wenn es solide Beweise dafür gäbe, dass diese sich nicht negativ auf die Flugsicherheit auswirken würden. Somit ist der Ball wieder bei den Behörden, denn von diesen erwartet man eine Entscheidung und klare Vorgaben für Verlängerungen der Wartungsintervalle aufgrund der „außergewöhnlichen Situation“.

Unter anderem Aeroflot fordert, dass die so genannte Standard-Dokumentation deutlich gelockert werden soll. Dies würde auch ermöglichen, dass auch Teile unklarer oder intransparenter Herkunft bzw. „Marke Eigenbau“ verbaut werden können. Weiters fordert man, dass die Behörden klar und deutlich festlegen was eigentlich notwendig ist, um die Lufttüchtigkeitsrichtlinien aufrecht erhalten zu können.

Bereits jetzt haben russische Carrier bei einigen Maschinentypen deutlich längere Standzeiten. So benötigt man mangels zuverlässiger Verfügbarkeit von Tauschtriebwerken für Airbus A320 statt etwa 20 Tage bis zu 120 Tage. Hintergrund ist, dass die bestehenden Antriebe selbst überholt werden müssen und nicht einfach ein neues Triebwerk gekauft werden können. Aus einer vorliegenden Präsentation der Aeroflot geht hervor, dass in den Jahren 2023 und 2024 rund 349 Kraftstoffsteuerungseinheiten für A320 erneuert bzw. überholt werden müssen. Die Ausdehnung der Wartungsintervalle soll hier Abhilfe verschaffen.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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