Das Luftfahrtunternehmen Fly2Sky hat in Nigeria für Aufsehen gesorgt, denn der Airbus A320 mit der Registrierung LZ-FSA ist statt in Abuja im rund 315 Kilometer entfernen Asaba gelandet. Die Zivilluftfahrtbehörde an den Carrier nun für weitere Wetleaseflüge temporär gesperrt.
Die Maschine war im Auftrag von United Nigeria Airlines unterwegs und sollte unter der Flugnummer UN504 von Lagos nach Abuja fliegen. Es begann schon chaotisch, denn der Airbus A320 ist mit fast neun Stunden Verspätung abgehoben. Es ging aber nicht an den für die Passagiere bekannten Zielort, sondern die Fly2Sky-Maschine landete in Asaba.
Ersten Erkenntnissen nach soll die Ursache dafür sein, dass der Crew ein falscher Flugplan übermittelt worden sein soll. Dem widersprechen aber die Aussagen von Passagieren, die von lokalen Medien zitiert werden. Die Betroffenen behaupten nämlich, dass während der gesamten Flugreise die Rede von Abuja gewesen wäre und noch dazu das Kabinenpersonal nach der Landung „Willkommen in Abuja“ gesagt hätte. Die Fluggäste hätten aber dann rasch bemerkt, dass man nicht am eigentlichen Zielort ist.
Die Zivilluftfahrtbehörde von Nigeria hat zwischenzeitlich untersagt, dass Fly2Sky weitere Wetleaseflüge für United Nigeria Airlines durchführen darf. Das hatte zur Folge, dass dem Auftraggeber die Kapazität fehlt und zahlreiche Flüge ausgefallen sind. Diesbezüglich soll das Amt bereits Druck machen.
Bemerkenswert ist auch, dass lokale Medien unter Berufung auf Aussagen der Besatzung behaupten, dass diese einen „falschen Flugplan“ erhalten habe. Dies erklärt aber nicht, dass sowohl die Piloten als auch die Flugbegleiter in ihren Durchsagen stets von Abuja gesprochen haben.
Berücksichtigt man das Statement, das United Nigeria Airlines auf der Socialmedia-Plattform „X“ veröffentlicht hat, wird die Situation eher verwirrender als verständlicher: „Ein Flug der United Nigeria Airlines, NUA 0504, der am Sonntag, den 26. November 2023, vom MM2 in Lagos auf dem Weg nach Abuja war, wurde wegen schlechten Zielwetters vorübergehend zum Asaba International Airport umgeleitet. Der Pilot des Flugzeugs war sich zu jedem Zeitpunkt der vorübergehenden Umleitung bewusst und wurde ordnungsgemäß unterrichtet. Nach der sicheren Landung in Asaba machte die Kabinenbesatzung jedoch eine falsche Durchsage, was zu Verwirrung unter den Passagieren führte.“
Eine wichtige Frage bleibt aber offen: Wenn es sich um eine reguläre Umleitung aufgrund von Schlechtwetter gehandelt haben soll, warum schreitet dann die Zivilluftfahrtbehörde ein und erteilt Fly2Sky temporäres Flugverbot für Nigeria? Darauf gab es von allen Beteiligten keine schlüssigen Antworten.