Die Regionalfluggesellschaft Emerald Airlines ist erst seit wenigen Tagen in der Luft, konnte jedoch eine millionenschwere Corona-Staatshilfe der irischen Regierung an Land ziehen. Diese wird über den Irish Strategic Investment Fund gewährt und beträgt rund sechs Millionen Euro.
Deutlich mehr bekommt Aer Lingus, denn der Carrier wird zusätzlich zu den Ende 2020 ausbezahlten 150 Millionen Euro weitere 200 Millionen Euro ausbezahlt bekommen. Zuletzt machte die IAG-Tochter im Jahr 2021 einen Verlust in der Höhe von 347 Millionen Euro. Weiters hat man eine Kreditlinie über 220 Millionen Euro, die ebenfalls über den ISIF abgewickelt wird.
“Die Aufstockung der verfügbaren Fazilität des ISIF auf 350 Millionen Euro bietet zusätzliche Sicherheit und ist zusammen mit der Konzentration der Fluggesellschaft auf die Verbesserung unserer Kosteneffizienz und Wettbewerbsfähigkeit ein wichtiges Element bei der Planung unserer Erholung”, erklärt Finanzchefin Elizabeth Haun. Formell gewährt Irland die staatlichen Unterstützungen als Darlehen, jedoch weisen diese eine durchaus lange Laufzeit aus.
Seitens Aer Lingus gibt man sich zuversichtlich, dass die Erholung der Luftfahrtbranche dieses Jahr in Schwung kommt. Allerdings gibt es zahlreiche Faktoren, die sich negativ auswirken könnten. Daher befinde man sich weiterhin mit der Konzernmutter IAG sowie dem ISIF in Gesprächen, um möglichen zusätzlichen Liquiditätsbedarf abdecken zu können.
Start-up Emerald bekommt sechs Millionen Euro
Etwas anders ist die Situation bei Emerald Airlines. Dieser Carrier nahm erst vor wenigen Tagen den Flugbetrieb auf. Man fliegt als Franchisenehmer unter der Marke Aer Lingus Regional auf eigene Rechnung. Auf manchen Strecken ist man auch als ACMI-Provider für die IAG-Tochter tätig. Man hat viele Routen, die vormals die mittlerweile insolvente Stobart Air bedient hatte, aufgenommen, jedoch auch einige gänzlich neue.
“Die Bereitstellung von Fremdkapital für den irischen Luftfahrtsektor durch Aer Lingus und Emerald wird auch dem irischen Gastgewerbe und dem Freizeitsektor zugute kommen, indem sie zu einem Wiederanstieg des Fremdenverkehrs in Irland beiträgt und mehr Kunden in diese Unternehmen bringt”, erklärt ISIF-Direktor Nick Ashmore. “Die Investition der ISIF in Emerald Airlines wird dazu beitragen, die wichtige regionale Anbindung an das Vereinigte Königreich und darüber hinaus sowie die damit verbundenen Arbeitsplätze und die weitreichenden wirtschaftlichen Vorteile, auch im Hinblick auf den Tourismus- und Gastgewerbesektor, zu unterstützen”.
Emerald Airlines plant in den nächsten Wochen und Monaten stark zu expandieren. Ab Belfast und Dublin will man zahlreiche neue Strecken aufnehmen. Momentan ist vorgesehen, dass dieses Jahr etwa 430 Flüge pro Woche durchgeführt werden sollen. In einem weiteren Expansionsschritt sollen auch Regionalflughäfen miteinander verknüpft werden.