Kapazitätsreduktion in Amsterdam: KLM fordert alternative Lösung

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Der Flughafen Amsterdam-Schiphol gilt derzeit als das „Chaos-Epizentrum“ der europäischen Luftfahrt. Die Kapazitäten sind beschränkt und geht es nach der Regierung soll auch kein weiteres Wachstum an diesem Airport möglich sein. Das hängt jedoch nicht mit dem aktuellen Personalmangel zusammen.

Die Niederlande wollen aus „Umweltschutzgründen“ die Nutzung des Flughafens Schiphol „einfrieren“, so dass kein weiteres Wachstum möglich sein wird. Dies trifft Homebase-Carrier KLM besonders hart, denn man unterhält hier das Drehkreuz. Die Regierung will die Anzahl der Flugbewegungen bis Ende 2023 für mindestens fünf Jahre von 500.000 auf 440.000 Stück reduzieren. Zugelassen werden dann nur noch 29.000 nächtliche Flüge. Auch bringt man neuerlich den umstrittenen Flughafen Lelystad ins Gespräch.

Dieser ist ein regelrechter Zankapfel der inländischen Politik, denn der Ausbau ist weit vorangeschritten, jedoch stemmen sich Anrainer, Gemeinden, Umweltschützer und einige Politiker gegen die Inbetriebnahme als Entlastungsairport für Amsterdam-Schiphol. Die ursprüngliche Überlegung war, dass Charter- und Lowcostflüge nach Lelystad umziehen sollen. So sollte der größte Flughafen der Niederlande entlastet werden. Ob der „neue“ Flughafen Lelystad jemals in der angedachten Form in Betrieb gehen wird, ist völlig offen. Zahlreiche Verfahren sind sind anhängig.

Die Reduktion der Kapazität am Flughafen Amsterdam-Schiphol wird von KLM äußerst kritisch gesehen und man fordert von der Regierung alternative Maßnahmen zu prüfen. Dabei argumentiert man auch damit, dass man sich mitten in einer Flottenerneuerung befindet und diese auch dazu beitragen wird, dass Lärm- und Kohlenstoffdioxid-Emissionen zurückgehen werden. Im Positionspapier, das man an die Abgeordnetenkammer übermittelt hat, ist unter anderem zu lesen, dass man bei Umsetzung der Regierungspläne rund 30 Destinationen streichen müsste.

Dabei soll es sich um 25 Ziele innerhalb Europas sowie fünf Langstrecken handeln. KLM argumentiert, dass sich dies negativ auf die Konnektivität der Niederlande auswirken würde. „Außerdem schränkt sie die Ertragskraft von Fluggesellschaften ein, die in Nachhaltigkeit investieren wollen. Die Flottenerneuerung ist eine bessere Alternative als der Kapazitätsabbau. Sie sorgt für eine stärkere Reduzierung von Lärm und Emissionen und ermöglicht es den Reisenden, weiter zu fliegen. Auf diese Weise können wir ein besseres Gleichgewicht zwischen den Interessen von Schiphol, der Umwelt, der umliegenden Gemeinde und den Reisenden herstellen. Wir würden diese Alternative gerne mit der niederländischen Regierung diskutieren“, so KLM im Positionspapier.

Firmenchefin Marjan Rintel steht zwar grundsätzlich hinter dem Gedanken, dass ein Gleichgewicht zwischen den Interessen von Airlines und Flughafen auf der einen Seite sowie Anrainergemeinden und Umwelt gefunden wird, aber gleichzeitig fordert sie, dass eine eine andere Lösung gefunden wird. Die Reduktion der Betriebskapazität von Schiphol ist ihrer Ansicht nach suboptimal. Aus einer Folgenabschätzung geht unter anderem hervor, dass KLM im Extremfall das Drehkreuz verkleinern oder gar schließen könnte. Somit würden rund 1,13 Milliarden Euro pro Jahr bzw. 14.300 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Seitens des Carriers gibt es momentan aber keine Gedanken Schiphol zu verlassen.

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