Der größte Airline-Konzern Südamerikas ist pleite und will sich mit einem Chapter-11-Insolvenzverfahren in den USA neu aufstellen.
Die Corona-Krise macht auch in Südamerika keinen Halt. Nun trifft es ausgerechnet die größte Fluggesellschaft des Doppelkontinents: Latam Airlines kann seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen und meldet Insolvenz an. Das betrifft sowohl die Unternehmensgruppe als auch die Tochterunternehmen in Chile, Peru, Kolumbien, Ecuador und in den Vereinigten Staaten.
Schon vorige Wochen wusste man: Die Lage ist ernst. So gab der Carrier bekannt, mindestens 1400 Angestellte in den Tochter-Niederlassungen kündigen zu wollen, um die Kostenstruktur zu senken. Auch stornierte man die Bestellung von zehn Airbus A350. Diese Maßnahmen reichen aber nicht aus. Jetzt geht man in Gläubigerschutz. „Angesichts der größten Krise in der Geschichte der Luftfahrt hat der Aufsichtsrat diesen Weg nach Analyse aller verfügbaren Alternativen zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Gruppe gebilligt“, so Ignacio Cueto, Präsident des Gremiums.
Dass das kein Abschied für immer, sondern lediglich eine vorübergehende Vorgehensweise ist, um sich finanziell neu aufzustellen, ist auch kein Geheimnis. So sei die Geschäftsführung zuversichtlich, dass Latam danach wieder erfolgreich sein werde, wie aerotelegraph.com berichtet. Derzeit würde das börsennotierte Unternehmen noch 1,3 Milliarden US-Dollar an Liquidität besitzen. Unabhängig davon seien die Latam-Töchter in Argentinien, Brasilien und Paraguay nicht betroffen.