Malta-Air-Chef O’Brien kritisiert Fluglotsen-Arbeitskampf heftig

Malta (Foto: Jan Gruber).
Malta (Foto: Jan Gruber).

Malta-Air-Chef O’Brien kritisiert Fluglotsen-Arbeitskampf heftig

Malta (Foto: Jan Gruber).
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Heftige Kritik an der maltesischen Flugsicherung übt David O’Brien, Geschäftsführer der beiden größten Fluggesellschaften des Landes, Malta Air und Lauda Europe, aus. Er wirft dem ATC unter anderem vor, dass diese „unprofessionelle Praktiken in der Art und Weise wie Flugzeuge angewiesen werden anzufliegen oder von dort zu starten“ beendet werden.

Konkret geht es darum, dass der Manager, der für die Ryanair Group tätig ist, dass die zugewiesenen Flugrouten zu einem aus seiner Sicht vermeidbaren zusätzlichem Treibstoffverbrauch führen würden. Betroffen wäre nicht nur der Billigflieger, sondern alle Nutzer des Malta Airports, dem einzigen Verkehrsflughafen des Inselstaats. Dahinter steckt ein Arbeitskampf, in dem sich die Fluglotsen befinden.

Im Rahmen einer Veranstaltung nannte Malta-Air- und Lauda-Europe-Geschäftsführer O’Brien als Beispiele, dass keine kontinuierlichen Sinkflüge durchgeführt werden dürften und weiters immer wieder Maschinen ohne nähere Erklärung kreisen müssen. Eine Notwendigkeit soll es dafür nicht geben, da die Runways ohnehin frei gewesen sein sollen.

„Dieses Fehlverhalten muss bis zum Sommer aufhören. Wir müssen die Professionalität wiederherstellen. Es ist ein Privileg, Fluglotse auf einer Insel mit nur einem Flughafen zu sein, und dieses Privileg muss mit Respekt behandelt werden“, so der Manager. „Unsere Berechnungen zeigen, wenn man fünf Minuten pro Flugbewegung nimmt, dass Malta dadurch siebenhundert Tonnen zusätzlicher Kohlenstoffdioxid-Emissionen zugemutet wurden“.

Die von David O’Brien öffentlich geäußerte Kritik werde auch von den maltesischen Streitkräften geteilt, da auch diese aufgrund des „Fehlverhaltens der örtlichen Flugsicherung“ im Bereich der Ausbildung gestört werde.

David O’Brien (Foto: Jan Gruber).

Lotsen befinden sich in gerichtsanhängigem Arbeitskampf

Hinter dem Verhalten der Fluglotsen steckt jedoch wesentlich mehr als nur „Fehlverhalten“, denn die Verhandlungen zwischen dem ATC-Betreiber Malta Air Traffic Services Limited und der Gewerkschaft Malta Air Traffic Controller’s Association sind im Jänner 2023 gescheitert. Mittlerweile ist die Angelegenheit gerichtsanhängig.

Laut einem Bericht der Times of Malta geht es in erster Linie um die Forderung nach höheren Gehältern. Die Arbeitnehmervertreter haben das aus der Sicht des ATC-Betreibers „großzügige Angebot“ abgelehnt und einen Arbeitskampf seit Jänner 2023 angekündigt. Gegen diesen zieht die Malta Air Traffic Services Limited vor das Arbeitsgericht. Man betrachte die Arbeitskampfmaßnahmen als „unangebracht und unrechtmäßig“.

„Auch wenn der Streit vor dem Arbeitsgericht anhängig ist, haben die Fluglotsen ihren Arbeitskampf nicht aufgegeben, und das Unternehmen tut sein Möglichstes, um die Auswirkungen ihres unrechtmäßigen Arbeitskampfes zu minimieren“, so Claude Mallia, Geschäftsführer der MATS.

Flughafenchef Alan Borg teilt Kritik des Malta-Air-Chefs

Die Kritik von David O’Brien scheint kein Einzelfall zu sein. Alan Borg, Geschäftsführer des Malta International Airports, der eine Tochtergesellschaft der Flughafen Wien AG ist, sagte, dass von den Arbeitskampfmaßnahmen der maltesischen Fluglotsen sämtliche Airlines, die von/nach Luqa operieren, betroffen sind. Er befürchtet, dass dies die Attraktivität für Urlaube im Inselstaat negativ beeinflussen könnte.

„Dieser Arbeitskampf, der nicht nur finanzielle, sondern auch ökologische Auswirkungen hat, steht in krassem Widerspruch zu den jüngsten Bemühungen der Luftfahrtindustrie, ihre Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt zu mildern“, so Borg gegenüber der Times of Malta.

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