Michael O’Leary: “Marke Lauda ist zu schwach”

Ryanair-Group-CEO Michael O'Leary (Foto: Jan Gruber).
Ryanair-Group-CEO Michael O'Leary (Foto: Jan Gruber).

Michael O’Leary: “Marke Lauda ist zu schwach”

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Die Ankündigung der österreichischen Regierung Mindestpreise für Tickets einzuführen bezeichnet der Manager als Dummheit und kündigt gar eine Klage gegen die AUA-Staatshilfe an.

Ryanair-Chef Michael O’Leary beabsichtigt gegen das Rettungspaket, das die Republik Österreich mit Lufthansa und Austrian Airlines ausverhandelt hat, zu klagen. Der Manager bezeichnet das Vorgehen im Gespräch mit dem Kurier als „wettbewerbsverzerrend“ und will insbesondere gegen den direkten Zuschuss in der Höhe von 150 Millionen Euro vor das Gericht der Europäischen Union ziehen. Noch ist das Rettungspaket für die AUA noch nicht endgültig finalisiert, erklärte Staatssekretär Magnus Brunner am Dienstag im Verkehrsausschuss des Nationalrats.

Die Lauda-Geschäftsleitung verwendete in den vergangenen Wochen wiederholt Formulierungen, in denen man gegenüber dem Personal andeutete, dass man beispielsweise für die Löhne des deutschen Personals kein Geld mehr habe. Ryanair-Chef Michael O’Leary sagte dem Kurier, dass weder Lauda, noch Ryanair Staatshilfe brauchen würden. Man wäre „fähig ohne Steuergelder zu überleben“. Konzernweit sollen die Löhne allerdings um bis zu 20 Prozent reduziert werden. In Österreich wurde ein neuer Kollektivvertrag unter erheblichem Druck durchgesetzt. Auch wurden bereits zahlreiche Lauda-Beschäftigte gekündigt.

Eigentlich plante Ryanair mit zehn Millionen Lauda-Passagieren ab Wien. Aufgrund der Corona-Pandemie schraubt der Konzernchef nun die Erwartungen deutlich zurück. Gegenüber dem Kurier sagte O’Leary, dass er im Zeitraum von April 2020 bis März 2021 mit etwa fünf Millionen Fluggästen rechnet. Diese nun unter der Marke Ryanair, denn das Lauda-Brand wird im Marketing seit der Wiederaufnahme des Flugbetriebs nicht mehr genutzt.

Der Ryanair-Group-CEO räumte auch ein, dass man die Marke Lauda „eigentlich gar nicht mehr brauche“, bekräftigt jedoch, dass man diese weiter halten wolle. Dies betrifft allerdings eher die Lackierung der Flugzeuge und die Uniformen des Personals, denn Lauda ist nur noch als Wetlease-Operator für die Konzernschwester Ryanair DAC tätig. Die Umstellung begründete O’Leary im Gespräch mit dem Kurier damit, dass Lauda in den „sehr schwierigen Märkten Österreich und Deutschland zu klein wäre“ und Ryanair die bekanntere und stärkere Marke sein soll. Über diese könne die Firmengruppe „viel mehr Size verkaufen als Lauda“.

Angesprochen darauf, ob eine gänzliche Aufgabe der Österreich-Tochter in Planung ist, wich der Manager allerdings aus. Er hofft, dass Lauda „noch viele Jahre erhalten bleibt“ und holte gleichzeitig zu Anschuldigungen gegenüber Level und Austrian Airlines aus. Gegenüber der Tageszeitung Kurier sagte O’Leary: „Wir tun alles damit Lauda überleben kann. Wir wollen Lauda nicht zusperren und ein Schicksal wie Level, die jetzt insolvent wurde, ersparen.“ Es wäre allerdings sehr schwierig mit Austrian Airlines, die seiner Meinung nach 600 Euro Millionen Staatshilfe erhalten wird, zu konkurrieren.

In Sachen der von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) geplanten Mindestpreise für Flugscheine manifestierte Michael O’Leary seine Sichtweise: „Diese 40-Euro-Tickets wird es nie geben, denn sie sind komplett illegal und verstoßen gegen EU-Recht. Das ist ein weiteres Beispiel dafür wie die österreichische Regierung versucht eine deutsche Airline, denn das ist die AUA, zu unterstützten und das nach Staatshilfe und Kurzarbeit.“ Ryanair könne mit Tickets um 9,99 Euro in Wien Geld verdienen und werde das auch weiterhin tun. Gegenüber dem Kurier sagte der Manager auch: „Kein Gesetz kann uns zwingen höhere Preise zu verlangen.“ In Richtung der Regierung Österreichs gab er die Empfehlung ab, dass sie zuerst die Gesetze lesen solle „bevor man eine derartige Dummheit ankündigt.“

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