Nach Schmieraktion in Innsbruck: Greenpeace fordert Privatjet-Verbot

Kabine eines Businessjets (Foto: Travel Coup AG)
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Nach Schmieraktion in Innsbruck: Greenpeace fordert Privatjet-Verbot

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Im Nachgang der Schmieraktion, die unbekannte Täter am Wochenende unbemerkt am Flughafen Innsbruck vollführt haben, meldet sich nun rein zufällig die Organisation Greenpeace mit einer Umfrage zu Wort. Mit dieser will man belegen, dass die Mehrheit der Österreicher angeblich das Verbot von Privatjet-Flügen fordern würden.

Öffentlich wendet man sich ausgerechnet an Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne), die dafür bekannt ist, dass sie selbst gerne Businessjets, die von ihren Sprechern als “Bedarfsfluggesellschaften” regelrecht verniedlicht werden, nutzt. Das Regierungsmitglied lässt in der Öffentlichkeit kaum eine Gelegenheit aus, um ihre Abneigung gegenüber der Verkehrsluftfahrt zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig werden enorme Summen in Nachtzüge investiert. Ebenso leidtragend aufgrund der aktuellen Politik: Die Busbranche, deren Fernbuslinien aus ideologischen Überlegungen heraus nicht in das Klimaticket Österreich aufgenommen werden. Die Folge daraus: Mit Ausnahme von Graz-Wien sowie Graz-Flughafen Wien mussten sämtliche innerösterreichischen Flixbus-Strecken aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden.

Im Sommer 2020, kurz nachdem die Linienluftfahrt nach dem ersten Lockdown auf Sparflamme wieder angelaufen ist, forderte Gewessler lautstark Mindestpreise für Flugtickets. Damals verkündete sie, dass diese ab September 2020 gelten werden. Flughäfen, Airlines und sogar der Koalitionspartner ÖVP haben schwere Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit mit dem EU-Recht geäußert. Es wurde äußert ruhig um das Projekt und seit einer Mini-Erklärung ihres Klimaschutzministeriums wurde darüber – zumindest in der Politik – auch nicht mehr gesprochen.

Die Organisation Greenpeace hat “rein zufällig” zeitlich nahe zur Schmieraktion, die sich am Wochenende auf dem Flughafen Innsbruck ereignet hat, eine Umfrage veröffentlicht. Offizieller Anlass der von Integral im Auftrag der Umweltschützer durchgeführten Befragung soll der EU-Verkehrsrat sein. Das Institut kommt zum Schluss, dass Österreicher Privatjets zunehmend kritisch sehen würden.

Demnach würden sich 61 Prozent der Befragten für ein Verbot von Businessjets aussprechen. 73 Prozent würden Privatflüge generell ablehnen. Als Argumente für ihren Standpunkt führen 65 Prozent Klima- und Umweltschutz sowie 78 Prozent, dass es alternative Reisemöglichkeiten geben würde, an. . Gefragt nach weiteren Maßnahmen, um Privatjetflüge einzuschränken, befürwortet eine Mehrheit von 79 Prozent eine Kerosinsteuer, ähnlich der Steuer auf Benzin oder Diesel. 70 Prozent unterstützen zudem ein Verbot von Kurzstreckenflügen, sofern leistbare und schnelle Zugverbindungen verfügbar sind.

Greenpeace untermauert mit der Umfrage die Forderung, die sich an Gewessler richtet: Man will das Verbot von Privatjets erreichen. Man beruft sich auch auf eine eigene Statistik, aus der hervorgehen soll, dass zwischen 2019 und 2022 besonders viele Businessjets zwischen Wien und Salzburg sowie Paris und Genf unterwegs gewesen sein sollen. Gewessler solle sich auf EU-Ebene für ein Verbot, von dem dann auch sie selbst betroffen wäre, einsetzen.

Die Präsentation des Integral-Instituts ist unter diesem Link im PDF-Format bereitgestellt.

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