Für die Zukunft der staatlichen Fluggesellschaft Air Malta sind nun die Würfel gefallen, denn die Regierung will den Carrier mit spätestens Ende 2023 schließen und durch eine neue Fluggesellschaft, die sich ebenfalls im Eigentum des Staats befinden wird. Während es für die Passagiere „nahtlos“ weitergehen wird, müssen sich die Beschäftigten von Air Malta neu um ihre Jobs bewerben. Damit ist Widerstand seitens der Gewerkschaften und der Personalvertretung schon vorprogrammiert.
Dass Air Malta finanziell nicht sonderlich gut aufgestellt ist und möglicherweise geschlossen bzw. ersetzt werden könnte, ist keine Neuigkeit. Allerdings stand der genaue Zeitpunkt bislang nicht fest und der Carrier selbst hüllte sich in Schweigen. Gegenüber der Times of Malta sagte Firmenchef David Curmi unter anderem: „Wir stehen kurz vor dem Ende langer, schwieriger und komplexer Diskussionen mit der Europäischen Kommission, die keine Kopie von Air Malta wollte. Wir haben der Kommission gezeigt, dass wir es ernst meinen“. Während sich die Beschäftigten um ihre Jobs beim Nachfolger, der in Kürze offiziell gegründet werden soll, neu bewerben müssen, soll es für die Passagiere nahtlos weitergehen.
Der Name der „neuen Air Malta“ steht noch nicht fest. Es gibt zwar verschiedene Gerüchte, jedoch deutet so einiges daraufhin, dass die „New Company“ nach dem Vorbild mehrmaliger Alitalia-Neustarts einfach die Namensrechte erwerben könnte und somit nach außen hin für die Passagiere alles weitergeht als ob nichts gewesen wäre. Bereits bekannt ist, dass auch die Tage von Malta MedAir gezählt sind, denn der zweite Staatscarrier, der einst gegründet wurde, um billigere Pilotenlöhne erreichen zu können bzw. später die mittlerweile verworfene XLR-Operation durchführen zu können, soll ebenfalls „verschwinden“. Es war zuletzt geplant, dass die neue Staatsairline Assets von MedAir übernimmt, um zumindest optisch einen klaren Schnitt zu Air Malta machen zu können. Die exakte Umsetzung des Vorhabens ist aber noch keinesfalls endgültig durchgeplant, so dass sich noch vieles ändern kann.
„Die neue Fluggesellschaft wird nicht über den Preis konkurrieren, sondern über den Service. Das wird unser Wettbewerbsvorteil sein“, kündigt der amtierende Air-Malta-Chef an. Allerdings wird das Vorhaben besonders kompliziert, denn auf vielen Routen hat man Ryanair, häufig operated by Malta Air, als Konkurrenten. Gerade die starke Präsenz von Billigfliegern am Flughafen Luqa macht seit vielen Jahren Air Malta, die erheblich höhere Produktionskosten hat, das Leben schwer.