Die Finanzlage des bereits vor der Corona-Pandemie angeschlagenen Carriers Norwegian Air Shuttle spitzte sich in den letzten Wochen weiter zu. Verschiedene lokale Medien berichten, dass die Unternehmensspitze mit der norwegischen Regierung Gespräche über eine mögliche Verstaatlichung führt.
Die bereits ausbezahlten Kredite, für die Norwegen haftet, sollen nicht ausreichen, um den Billigflieger durch den Winter zu bringen. Offenbar ging das Norwegian-Management, ähnlich wie andere Airlines auch, davon aus, dass die Nachfrage ab den Sommermonaten kontinuierlich anzieht. Mit neuerlichen Reise- und Quarantänerichtlinien verschiedenster Länder hatte man zumindest in dem momentan praktizierten Flickenteppich nicht gerechnet.
Die Lage ist bei Norwegian nun so fatal, dass nur der Einstieg des Staats und damit verbundene Finanzmittel das Unternehmen über den Winter bringen können. Derzeit wird verhandelt, ob es leidglich eine Minderheitsbeteiligung oder eine vollständige Verstaatlichung werden könnte. Die Verhandlungen sind aber noch in einem recht frühem Stadium und können durchaus auch platzen.
Norwegische Medien schrieben, dass ein möglicher Einstieg des Staats nur temporär sein soll und die Anteile nach der Krise wieder verkauft werden sollen. Als Hemmschuh könnte sich aber erweisen, dass Norwegian Air Shuttle bereits vor der Corona-Pandemie schwer angeschlagen war und aus dieser Zeit einen hohen Schuldenberg mitschleppt. Letztlich wird sich zeigen, ob die Gespräche zur Rettung des Billigfliegers führen werden oder ob eventuelle eine alternative Lösung, beispielsweise weitere staatlich garantierte Kredite, gefunden werden kann.