Quartalszahlen: Wizz Air verdoppelt Betriebsverlust

Wizz Air am Flughafen Luqa (Foto: Amely Mizzi).
Wizz Air am Flughafen Luqa (Foto: Amely Mizzi).

Quartalszahlen: Wizz Air verdoppelt Betriebsverlust

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Die Wizz Air Group hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2023 einen deutlich höheren Verlust eingeflogen als vom Management prognostiziert. Dies führt man primär darauf zurück, dass man wegen der Triebwerksprobleme zahlreiche A320neo/A321neo temporär nicht einsetzen konnte. Auch die Konflikte im Nahen Osten sollen sich nachteilig auf die Einnahmen ausgewirkt haben.

Im direkten Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum konnte Wizz Air die angebotene Kapazität um 20 Prozent steigern. Verglichen mit dem Corona-Jahr 2020 war das Angebot gar um 50 Prozent höher. Daraus leitet der Konzern die Eigenbehauptung ab, dass man die am schnellsten wachsende Fluggesellschaft der Welt sein soll.

Das laufende Geschäftsjahr 2023 ist nicht mit dem Kalenderjahr deckungsgleich, sondern endet im März 2024. Bezüglich dem vierten Quartal zeigt man sich zuversichtlich, dass schwarze Zahlen eingeflogen werden. Auch hält Wizz Air die Prognose, dass man das Geschäftsjahr mit einem Netto-Gewinn abschließen wird, aufrecht.

Verlust doppelt so hoch wie prognostiziert

Im dritten Quartal der aktuellen Periode hat man einen Betriebsverlust in der Höhe von 180 Millionen Euro eingeflogen. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum lag der Fehlbetrag bei 155 Millionen Euro. Damit hat Wizz Air die Verluste nicht reduziert, sondern ausgeweitet. Zuvor ging man davon aus, dass für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2023 ein Verlust von 93 Millionen Euro ausgewiesen werden muss. Diese Summe fiel dann ungefähr doppelt so hoch aus. Dennoch hält Konzernchef Jozsef Varadi an seiner Prognose, dass schwarze Zahlen im Gesamtjahr eingeflogen werden, fest. Dies soll unter anderem mit dem sehr starken Sommergeschäft zusammenhängen.

Zuletzt konnte die Wizz Air Group durchschnittlich auf 40 Maschinen nicht zurückgreifen. Aufgrund der Problematik rund um die Pratt & Whitney-Triebwerke sind außerordentliche Inspektionen notwendig. Davon sind alle Betreiber, die PW-Antriebe auf A320neo/A321neo einsetzen, betroffen. Wegen Lieferverzögerungen stehen nicht im benötigten Ausmaß Tauschtriebwerke zur Verfügung.

Starkes Wachstum in den Vereinigten Arabischen Emiraten geplant

„Obwohl die finanzielle Leistung im letzten Quartal durch die Aussetzung und Neuzuweisung von Kapazitäten in Israel erheblich beeinträchtigt wurde, halten wir unsere Erwartungen für den Nettogewinn 2024 aufrecht. Wir haben gute Arbeit geleistet, um die anhaltenden externen Risiken zu mindern. Wir haben zwei Kriege in unseren Territorien und ein erhebliches Risiko bei den Triebwerken. Wir wissen, dass die Situation viel besser ist als noch vor ein paar Monaten. Alles, was wir tun, hängt von der Entwicklung der Sicherheitslage im Nahen Osten ab, aber wir sehen, dass die Nachfrage zurückkommt“, so Varadi.

Im Jahr 2024 sollen dem aktuellen Stand der Dinge nach zumindest 35 zusätzliche Maschinen eingeflottet werden. Innerhalb der nächsten sechs Jahre werden es laut Varadi 300 Stück sein, so dass die Flotte bis zum Jahr 2030 auf über 500 Airbus-Jets anwachsen wird. Ein nicht unerheblicher Teil der Neuzugänge soll auf dem AOC von Wizz Air Abu Dhabi zum Einsatz kommen. Deren Flotte soll innerhalb der nächsten fünf Jahre von 12 auf 50 Maschinen ausgebaut werden. Auch für die sich in Vorbereitung befindliche Wizz Air Saudi-Arabia sind viele Flugzeuge reserviert. Diesbezüglich ist aber noch kein Termin für den Erstflug bekannt.

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