Sanktionen: USA haben geplante Rom-Flüge von Biman im Fokus

Boeing 787 (Foto: Jan Gruber).
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Sanktionen: USA haben geplante Rom-Flüge von Biman im Fokus

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Die Fluggesellschaft Biman Bangladesh plant bereits seit einiger Zeit wieder zwischen Dhaka und Rom-Fiumicino zu fliegen. Allerdings stößt man auf Widerstand seitens der Vereinigten Staaten, denn die reguläre Flugroute würde den Luftraum des Irans nutzen. Somit wären auch entsprechende Gebühren an diesen Staat zu entrichten.

Genau das wird für Biman Bangladesh aber problematisch, denn die U.S.-amerikanischen Behörden werten dies als einen Verstoß gegen die Sanktionen. Es geht dabei gar nicht um die Nutzung des Luftraums, sondern um die Bezahlung der Gebühren für Überflug und Flugsicherung. Die Entrichtung dieser würde nach Ansicht der U.S.-Amerikaner gegen die bestehenden Sanktionen verstoßen. Damit befindet sich Biman nun in einer Zwickmühle.

Auf der einen Seite üben die USA erheblichen Druck aus, dass nicht an den Iran bezahlt wird und auf der anderen Seite ist man der Ansicht, dass man nicht wirklich eine wirtschaftliche Alternative zu dieser Flugroute hat. Die Vereinigten Staaten haben dem Carrier gar die Route ins Fenster gestellt, dass man bei Missachtung der Sanktionen gleich selbst auf der Sanktionsliste landen könnte. Dies würde dann die Möglichkeiten im internationalen Flugverkehr massiv einschränken, denn es ist zu erwarten, dass viele Staaten dann die Zusammenarbeit mit Biman Bangladesh ablehnen können, um nicht mit den USA in einen Konflikt zu geraten.

Laut der lokalen Zeitung „The Daily Star“ hat der Carrier mit Sitz in Bangladesch bereits Probleme mit den U.S.-amerikanischen Behörden. So räumt ein Mitglied der Geschäftsführung ein, dass man in der Vergangenheit bereits Gebühren für die Luftraumnutzung an den Iran bezahlt habe. Genau deshalb stehe man nun massiv unter Druck: Die USA wollen um jeden Preis unterbinden, dass derartige Zahlungen an das Regime fließen und gleichzeitig könne man aber keine Routen, die über den Iran führen nutzen, wenn man nicht bezahlt. Man befinde sich in einem Dilemma, erklärt das namentlich nicht genannte Mitglied der Biman-Geschäftsführung.

Natürlich gäbe es Alternativen, die den Luftraum des Irans ausschließen würden. Doch bei Biman Bangladesh ist man der Ansicht, dass dies im Fall der geplanten Wiederaufnahme der Rom-Flüge dazu führen würde, dass man einen Umweg von rund 1,5 Stunden fliegen müsse und Gebühren an drei andere Staaten zu entrichten habe. Unter dem Strich würde dann stehen, dass man deutlich höhere Kosten habe und die Flüge dann wirtschaftlich nicht mehr darstellbar wären.

Doch man sieht sich von den Vereinigten Staaten von Amerika auch aus anderen Gründen regelrecht diskriminiert. Zahlreiche westliche Fluggesellschaften, darunter auch Airlines, die ihren Sitz in Nato-Staaten haben, würden mitunter mehrmals täglich Überflüge über dem Iran durchführen und teilweise sogar Nonstopflüge von/nach Teheran anbieten. Gegen diese Anbieter üben die USA aber keinen Druck aus und das obwohl auch diese Zahlungen in den Iran leisten müssen. Insofern kann man bei Biman Bangladesh nicht nachvollziehen warum die Vereinigten Staaten von Amerika ausgerechnet mit der geplanten Rom-Strecke ein so großes Problem haben.

Der Carrier wirft gar vor, dass es sich lediglich um einen Vorwand handeln soll, denn aus Sicht von Biman sollen die USA generell ein Problem mit der gesamten Flugroute haben. Diese soll von Bangladesch über Pakistan, Afghanistan, Iran, Türkei, Bulgarien, Serbien und Bosnien nach Italien führen. Dies würde eine Flugzeit von etwa neun Stunden ermöglichen. Noch sind die Probleme rund um mögliche U.S.-Sanktionen nicht gelöst. Man habe bereits formell Widerspruch eingelegt, jedoch habe das U.S.-amerikanische Ministerium bislang nicht geantwortet, heißt es seitens Biman.

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