Schweizer Luftwaffe nutzt Autobahn als Start- und Landebahn für Kampfjets

Flagge der Schweiz (Foto: Unsplash/Ronnie Schmutz).
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In einer ungewöhnlichen Demonstration ihrer Fähigkeiten hat die Schweizer Luftwaffe kürzlich im Rahmen der Übung “Alpha Uno” Lande- und Startübungen auf einem Autobahnabschnitt durchgeführt. Am 5. Juni 2024 landeten und starteten acht Kampfjets des Typs McDonnell Douglas F/A-18 Hornet auf einem Teilstück der Autobahn A1 zwischen den Orten Avenches und Payerne in der Westschweiz. Diese Aktion markierte das erste Mal seit über 30 Jahren, dass die Schweizer Luftwaffe eine solche Operation durchführte.

Der Autobahnabschnitt war für 36 Stunden gesperrt und abgeriegelt, um die Sicherheit während der Übung zu gewährleisten. Die F/A-18 Hornet, ein Mehrzweckflugzeug, das ursprünglich für den Einsatz auf Flugzeugträgern der US Navy entwickelt wurde, ist derzeit eines der Hauptkampfflugzeuge der Schweizer Luftwaffe. Diese Flugzeuge sollen später durch Lockheed Martin F-35 Lightning II-Flugzeuge ersetzt werden.

Das Ziel von “Alpha Uno” war es, die Fähigkeit der Schweizer Kampfjets zu testen, an improvisierten Orten zu starten und zu landen. Diese Aktion erfolgt vor dem Hintergrund einer sich verschlechternden Sicherheitslage in Europa, insbesondere aufgrund des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine. Die Schweizer Luftwaffe bemüht sich, ihre Verteidigungsfähigkeit zu stärken, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden.

Die Nutzung von Autobahnen als Start- und Landebahnen hat bei den NATO-Luftstreitkräften an Popularität gewonnen. Diese Operation, von dem US-Verteidigungsministerium als “Agile Combat Employment” (ACE) bezeichnet, zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit und Überlebensfähigkeit zu verbessern, indem die Luftkampfkraft von den Heimatbasen auf geografisch verstreute Standorte wie Autobahnen verlagert wird. Diese Praxis, die während des Kalten Krieges an Bedeutung gewann, erlebt in den Doktrinen der westlichen Streitkräfte, die sich auf Konflikte hoher Intensität vorbereiten, eine Renaissance.

Die Schweizer Luftwaffe ist nicht die einzige, die solche Übungen durchführt. Die finnischen Luftstreitkräfte führten bereits im September 2023 eine ähnliche Übung durch, bei der F/A-18-Jagdflugzeuge und andere Flugzeuge auf einer Straßenbasis in Tervo starteten und landeten. Auch die norwegische und die britische Luftwaffe haben sich an solchen Manövern beteiligt, was zeigt, dass diese Art von Übungen zunehmend in den Strategien und Trainingsprogrammen der europäischen Luftstreitkräfte verankert ist.

Die Schweizer Luftwaffe demonstriert mit der Übung “Alpha Uno” nicht nur ihre technische Fähigkeit, sondern sendet auch eine Botschaft an potenzielle Gegner und Verbündete. Diese Aktion unterstreicht die Entschlossenheit der Schweiz, ihre Verteidigungsfähigkeiten in einer unsicheren geopolitischen Umgebung zu stärken und sich den neuen Herausforderungen anzupassen.

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