Spanische Gewerkschaft zeigt Ryanair und Lauda an

Winglet (Foto: Pixabay).
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Die spanische Gewerkschaft USO erhebt schwere Vorwürfe gegen Ryanair und Lauda, denn diese würden nach Darstellung der Arbeitnehmervertreter in Sachen COVID-19-Schutzmaßnahmen gegen spanisches Recht verstoßen. USO erstattete nun eine Anzeige an das Arbeitsinspektorat.

“Wir sind ernsthaft besorgt über die rücksichtslose und unüberlegte Haltung von Ryanair und Lauda beim Schutz von Passagieren und Arbeitnehmern im Zusammenhang mit den Empfehlungen der EASA und den elementarsten Gesetzen zur Verhütung von Arbeitsrisiken in Spanien. Dies gefährdet das Leben von Arbeitnehmern und Passagieren sowie die wirtschaftliche Erholung von möglichen Infektionen. Wir haben bereits Beschwerden bei der Arbeitsaufsichtsbehörde in Spanien eingebracht und hoffen, dass die Behörde schnell handelt, um so das Risiko infolge der rücksichtslosen Haltung der Ryanair-Gruppe zu vermeiden, für die vor allem der wirtschaftliche Nutzen statt die Gesundheit im Fokus steht“, so USO-Gewerkschafter Ernesto Iglesias.

Die spanische Arbeitnehmervertretung wirft den beiden Fluggesellschaften vor, dass diese dem fliegenden Personal nicht die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Masken zur Verfügung stellen würden. Spanien würde – so die Darstellung der USO – vorschreiben, dass Airline-Bedienstete an Bord so genannte FFP-Masken, die auch zum Eigenschutz dienen, tragen müssen. Auch hinsichtlich der Anzahl der zur Verfügung gestellten MNS-Masken übt die Gewerkschaft erhebliche Kritik. So sollen Ryanair und Lauda lediglich einen Mund-Nasen-Schutz pro Mitarbeiter und Tag zur Verfügung stellen. Allerdings schreiben die EASA-Vorschriften vor, dass dieser nach maximal vier Stunden ausgewechselt werden muss. Nach Darstellung der USO soll es bei Ryanair und Lauda dazu kommen, dass ein und die selbe MNS-Maske für bis zu 12-stündige Dienste benutzt werden soll.

Im Bereich des Bordverkaufs werfen die spanischen Arbeitnehmervertreter regelrechte Profitgier vor, denn sowohl Ryanair als auch Lauda sollen – so die USO – ihren Bordverkauf entgegen der Empfehlungen der EASA nicht reduzieren. Die europäische Luftfahrtbehörde legt den Fluggesellschaften derzeit nahe ihren Bordservice bzw. –verkauf zur Minimierung der sozialen Kontakte zu reduzieren. USO stößt sauer auf, dass bei Ryanair und Lauda das Verkaufsprogramm abgespielt werde als ob nichts wäre.

Auch stört die spanische Gewerkschaft, dass Ryanair und Lauda ihren Passagieren das Tragen von MNS-Masken nicht verbindlich vorschreiben würden. Die EASA empfiehlt dies jedoch ausdrücklich. Allerdings liegt hier das Problem auch bei den jeweiligen Gesetzgebern. Beispielsweise Österreich schreibt lediglich eine Bedeckung von Mund und Nase vor. Das bedeutet, dass auch Tücher oder andere Kleidungsteile grundsätzlich erlaubt sind. USO fordert, dass Ryanair und Lauda auf Basis des Hausrechts das Tragen von MNS-Schutzmasken zwingend vorschreiben.

Kritisch sieht die spanische Arbeitnehmervertretung auch, dass deren Angaben nach an Bord keine Masken – auch nicht käuflich – erhältlich sind. Dies würde insbesondere auf längeren Strecken zu Problemen führen: „Wenn eine Maske unbrauchbar wird, können die Fluggesellschaften keine Ersatzmasken zur Verfügung stellen, was ein Risiko für andere Passagiere und Arbeitnehmer darstellt, die täglich lange Aufgaben mit Hunderten von Passagieren ausführen müssen.“

Die spanische Gewerkschaft erstattete Anzeige an das spanische Arbeitsinspektorat und hofft darauf, dass dieses nicht nur rasch handelt, sondern Lauda und Ryanair auch dazu zwingt dem Personal FFP-Masken zur Verfügung zu stellen. Auch sollen die Empfehlungen der EASA und die spanischen Gesetze eingehalten werden.

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