USA: Airlines müssen Notfallmedikamente gegen Opium-Überdosierungen dabei haben

Erste-Hilfe-Kit (Foto: Unsplash/Milan Degraeve).
Erste-Hilfe-Kit (Foto: Unsplash/Milan Degraeve).

USA: Airlines müssen Notfallmedikamente gegen Opium-Überdosierungen dabei haben

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Immer wieder kommt es an Bord von Verkehrsflugzeugen zu medizinischen Notfällen. Daher führen die meisten Fluggesellschaften einige Medikamente in Bordapotheken mit. Sollte sich nicht reinzufällig ein Arzt oder eine Krankenschwester in der Kabine befinden, kann es auch zu versehentlichen Überdosierungen kommen.

In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde im Mai des Vorjahres ein Gesetz erlassen, das die Carrier dazu verpflichtet ein Gegenmittel für den Fall von Opioidüberdosierungen dabei zu haben. Es geht aber nicht nur darum, dass etwaige Überdosen, die von an Bord verabreichten Medikamenten stammen könnten, behandeln zu können, sondern man reagiert auch auf den Umstand, dass der Missbrauch von Opioiden – zumeist aus Suchtgründen – in den USA ein weitverbreitetes Problem ist.

Opium-Abhängigkeit ist ein großes Problem in den USA

Aus einer Statistik des Centers for Disease Control and Prevention geht hervor, dass allein im Jahr 2022 etwa 109.000 U.S.-amerikanische Einwohner aufgrund von Drogenüberdosen gestorben sind. Die überwiegende Mehrheit hatte Opioidüberdosierungen. Um im Falle des Falles an Bord von Verkehrsflugzeugen rasch und schnell reagieren zu können, ist seit Mai 2023 vorgeschrieben, dass entsprechende Gegenmittel mitgeführt werden müssen.

Allerdings hat der Gesetzgeber auch eine Übergangsfrist vorgesehen. Dies hängt damit zusammen, dass die Airlines aufgrund ihrer Flottengröße das pharmazeutische Produkt in großen Mengen anschaffen müssen und es bekanntermaßen in dieser Branche immer wieder zu Lieferengpässen kommt. Southwest Airlines, United Airlines, Alaska Airlines, Delta Airlines und American Airlines haben sich für das Produkt Naloxon entschieden.

Im Rahmen von Fortbildungen des Kabinenpersonals schulen die Arbeitgeber ihre Flugbegleiter in Sachen richtiger Anwendung des Medikaments ein. Neueinsteiger erhalten dieses Zusatzwissen bereits im Rahmen ihrer Ausbildungen. Es gibt verschiedene Varianten von Naloxon, denn es kann sowohl als Nasenspray als auch in Form einer Injektion verabreicht werden. Die Besonderheit ist laut CDC, dass es bei Personen, die keine Opioide im Körper haben, keinen Schaden anrichten soll, denn es soll in diesem Fall wirkungslos sein.

Southwest Airlines führt selbst Blutzuckermessgeräte mit

Die Umsetzungsverordnung der FAA sieht vor, dass bis Ende 2024 sämtliche kommerziellen Verkehrsflugzeuge ein Medikament gegen Opioidüberdosierungen in der Bordapotheke mitführen müssen und das Kabinenpersonal entsprechend geschult sein muss. Von welchem Hersteller die Fluggesellschaften das Medikament beziehen und ob Nasensprays oder Injektionen oder beides mitgeführt werden, ist der Verantwortung des jeweiligen Betreibers der Maschine überlassen. Allerdings ist genau geregelt in welcher Menge je nach Größe des Flugzeuges ein solches Medikament an Bord zu sein hat.

Southwest Airlines hat mitgeteilt, dass man in diesem Jahr die gesamte Flotte entsprechend aufrüsten wird und die Schulungen der Mitarbeiter bereits seit einiger Zeit laufen. In einer Aussendung erklärt man, dass man seit Dezember 2023 die neuen Kits in die Maschinen bringt und diese sollen weit über die Anforderungen von CDC und FAA hinausgehen. Beispielsweise habe man auch Stethoskope, Blutdruckmessgeräte, Pulsoximeter und Blutzuckermessgeräte an Bord und würde die Mitarbeiter entsprechend schulen. Nicht immer haben Betroffen bzw. die Flugbegleiter das Glück, dass sich rein zufällig ein Arzt und/oder eine Krankenschwester unter den Passagieren befinden, die als medizinisches Fachpersonal die Notfallbehandlung übernehmen können.

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