Die Wizz Air Group wird einige Maschinen der Airbus-A320ceo-Reihe länger nutzen als ursprünglich geplant. Die Firmengruppe hat die Leasingverträge entsprechend verlängert. Hintergrund ist, dass zahlreiche A320neo/A321neo aufgrund außerplanmäßiger Triebwerksinspektionen temporär nicht zur Verfügung stehen.
Der Carrier geht davon aus, dass bis zum Ende des am 31. März 2024 auslaufenden Geschäftsjahres im Durchschnitt etwa 45 Maschinen, die mit Pratt & Whitney-GTF-Triebwerken bestückt sind, nicht zur Verfügung stehen. Aufgrund von Qualitätsmängeln hat die RTX-Tochter einen Produktrückruf gestartet, so dass außerplanmäßige Inspektionen durchgeführt werden müssen. Wegen Lieferengpässen stehen kaum Tauschtriebwerke zur Verfügung.
Wizz Air ist nicht die einzige Fluggesellschaft, die von dieser Problematik betroffen ist. Zahlreiche andere Airlines mussten ebenfalls Teile ihrer Neo-Flotten temporär stilllegen. Der Schritt ist insofern außergewöhnlich, da unter normalen Umständen die Triebwerke einfach ausgetauscht werden und die Inspektionen dann ohne nennenswerte Ausfälle vollzogen werden. Das ist aktuell nur schwer bis gar nicht möglich, da Pratt & Whitney nicht so viele Tauschtriebwerke wie benötigt liefern kann.
Nachdem Wizz Air bereits vor einigen Wochen die Leasingverträge für sieben Maschinen der A320-Reihe verlängert hat, hat man dieses nun auch für vier A321 und neun A320 gemacht. Je nach Flugzeug wurden die Vereinbarungen um zwei bis vier Jahre ausgedehnt. Laut Firmenchef Jozsef Varadi soll dieser Schritt dazu führen, dass man mehr Flexibilität bekommt und die Ausfälle der Neo-Jets leichter kompensieren kann.
Der Billigflieger will die Mehrkosten, die man wegen der Probleme mit den GTF-Triebwerken hat, aber nicht einfach so hinnehmen. Man fordert von Pratt & Whitney Entschädigungen und gibt sich zuversichtlich, dass man sich diesbezüglich mit der RTX-Tochter einig wird. Zahlen wurden aber noch keine genannt.