Auf dem Flughafen Beirut wurde die Besatzung einer von Ethiopian Airlines betriebenen Boeing 787-9 angewiesen den Taufnamen „Tel Aviv“ zu verdecken oder zu entfernen. Andernfalls hätte die Zivilluftfahrtbehörde des Libanons den Start der Langstreckenmaschine untersagt.
Der Vorfall ereignete sich am vergangenen Donnerstag auf dem Flughafen Beirut „Rafic Al Hariri“. Der Dreamliner mit der Registrierung ET-AXK ist aus Addis Abeba kommend gelandet. Soweit noch alles alltäglich. Doch dann sah eine nicht näher kommunizierte Person den Taufnamen „Tel Aviv“, der in kleiner Schrift auf dem Rumpf zu sehen ist. Die Sache nahm ihren Lauf und wurde im Expresstempo in der Zivilluftfahrtbehörde des Libanons entschieden: Entweder der Schriftzug wird unkenntlich gemacht bzw. entfernt oder aber es gibt keine Starterlaubnis und somit würde diese Boeing 787-9 in Beirut stranden.
Die äthiopische Fluggesellschaft erklärte, dass es üblich sei, den Namen des Flughafens zu vermerken, an dem das Flugzeug nach dem Kauf zum ersten Mal landet, was bei dem Flugzeug der Fall war. Das Unternehmen wies darauf hin, dass es dieses Problem nicht bemerkt habe, bevor es das Flugzeug zum internationalen Flughafen Beirut-Rafic Al Hariri brachte. Die Zivilluftfahrtbehörde forderte das Unternehmen auf, den Ausdruck vom Rumpf des Flugzeugs zu entfernen, bevor es die Erlaubnis zum Abflug von Beirut erhielt. Sie forderte außerdem das Unternehmen auf, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass keine Logos einer israelischen Einrichtung auf den Flugzeugen der Gesellschaft angebracht sind, bevor sie am Flughafen Beirut landen.
Ähnliche Vorfälle, bei denen Flugzeuge mit unangemessenen oder politisch sensiblen Aufschriften auf dem Rumpf landeten, sind selten, aber sie haben in der Vergangenheit für Aufsehen gesorgt. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich 2018, als eine iranische Fluggesellschaft ein Flugzeug nach Athen schickte und dabei den Namen “Persischer Golf” in persischer Schrift auf dem Rumpf anbrachte, was zu diplomatischen Spannungen führte. Im Jahr 2014 sorgte ein ähnlicher Vorfall für Aufsehen, als ein türkisches Flugzeug mit dem Namen “Ararat” in armenischer Schrift auf dem Rumpf in Aserbaidschan landete und politische Kontroversen auslöste.
Solche Vorfälle zeigen die Komplexität und Sensibilität politischer und diplomatischer Angelegenheiten im Luftverkehr auf und unterstreichen die Notwendigkeit für Fluggesellschaften, sich bewusst zu sein und angemessen auf solche Situationen zu reagieren.
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