Im Auftrag der AUA: Braathens stationiert je eine ATR72 in Klagenfurt und Kosice

ATR 72 (Foto: Bene Riobó).
ATR 72 (Foto: Bene Riobó).

Im Auftrag der AUA: Braathens stationiert je eine ATR72 in Klagenfurt und Kosice

ATR 72 (Foto: Bene Riobó).
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Der Sommerflugplan 2024 bringt für Klagenfurt eine signifikante Verbesserung, denn im Auftrag von Austrian Airlines wird ein Turbopropflugzeug des Typs ATR72 in der Kärntner Landeshauptstadt stationiert. Somit wird es wieder eine frühmorgendliche Anbindung an das AUA-Drehkreuz Wien geben und auch am Abend verbessern sich Flugzeiten in Richtung Klagenfurt.

Im Zuge der Ankündigung, dass sich Austrian Airlines von der de Havilland Dash 8-400-Flotte trennen wird, sagte der damalige Firmenchef Alexis von Hoensbroech, dass es vorstellbar ist, dass für Inlandsflüge und besonders kurze internationale Verbindungen Turbopropflugzeuge ins Wetlease genommen werden könnten. Um dieses Thema wurde es dann sehr ruhig, denn die Corona-Pandemie überschattete so ziemlich alles und hatte auch Auswirkungen auf die Flottenplanung der Austrian Airlines. Beispielsweise setzte man die de Havilland Dash 8-400 ein wenig länger ein als gedacht, aber mittlerweile hat dieser Maschinentyp die Flotte verlassen.

Austrian Airlines wird im Sommer 2024 zwei von Braathens Regional Airways betriebene ATR72-600 ins Wetlease nehmen. Diese werden nach Klagenfurt, Graz, Bologna, Belgrad, Zagreb, Warschau, Kosice und Leipzig/Halle eingesetzt. Gegenüber Aviaiton.Direct bestätigte eine Sprecherin die Wetlease-Kooperation. Weiters erklärte sie, dass die beiden Flugzeuge in der Livery von Braathens fliegen werden und keine AUA-Beklebung erhalten werden.

„Aufgrund dessen, dass nach der Pandemie die Nachfrage nach Flugreisen auf einigen Regionalstrecken nicht in vollem Ausmaß zurückgekehrt ist, stellt dies Austrian Airlines vor neue Herausforderungen: Vor allem die schleppende Erholung der Geschäftsreisenachfrage führt zu einem geringerem Nachfrageniveau, welches zur wirtschaftlich tragfähigen Bedienung als Konsequenz, angepasste Kapazitätsstrukturen benötigt. Strecken wie von Wien nach Klagenfurt oder Košice ist für die derzeitige Flugzeugflotte von Austrian Airlines sowohl wirtschaftlich als auch operativ nicht ideal. Zukünftig werden diese Strecken nun von Braathens Regional Airlines (BRA) bedient, was bedeutet, dass Flugzeuge und Crews von der Partnerfluggesellschaft gestellt werden. An Bord erwarte die Passagiere selbstverständlich das gewohnte Austrian Airlines Catering Produkt. Auch werden wie gewohnt sowohl Business- als auch Economy-Class Sitze angeboten. Die Flüge können, wie gewöhnlich über alle Austrian Airlines Buchungskanäle gebucht werden.  Die Flüge werden mit zwei ATR-Propellermaschinen durchgeführt, die durch ihre geringere Kapazität für die betreffenden Strecken effizienter sind, weniger CO2 ausstoßen und mit 72 Sitzplätzen das entsprechende Sitzplatzvolumen für die angeflogenen Märkte aufweisen“, wird seitens Austrian Airlines erklärt.

Der neue Klagenfurt-Flugplan sieht wie folgt aus:

FlugnummerStreckeAbflugAnkunftFlugtage
OS944Klagenfurt-Wien05:4506:35MODIMIDOFRSA
OS940Klagenfurt-Wien15:1016:00MODIMIDOFRSASO
           
OS939Wien-Klagenfurt13:0514:00MODIMIDOFRSASO
OS943Wien-Klagenfurt22:3523:25MODIMIDOFRSO

Braathens fliegt kurze Zubringerflüge im Auftrag der AUA

Dass die derzeit in Richtung Klagenfurt eingesetzten Embraer 195 aufgrund hoher Betriebskosten – im Vergleich mit Turbopropflugzeugen – bereits dazu geführt haben, dass diese und andere kurze Zubringerstrecken ausgedünnt wurden, ist allgemein bekannt. Nun versucht Austrian Airlines gegenzusteuern und nimmt zwei von Braathens betriebene ATR72 ins Wetlease. Eine der beiden Maschinen wird in Kosice stationiert und die andere in Klagenfurt.

„Auf einigen Regionalstrecken ist die Nachfrage nach der Pandemie nicht wieder in vollem Ausmaß zurückgekehrt. Um diese Strecken auch zukünftig an unser Drehkreuz Wien anbinden zu können, benötigen wir angepasste Kapazitätsstrukturen. Es freut mich mit Braathens Regional Airlines einen ausgewiesenen Partner in diesem herausfordernden Segment gefunden zu haben“, so Austrian Airlines CCO Michael Trestl.

Am Klagenfurter Flughafen ist man von der bevorstehenden Veränderung auf der Wien-Strecke, die das Management als „signifikante Aufwertung“ bezeichnet, erfreut. Kärnten würde damit wieder an die Morgenwelle am AUA-Hub Wien angebunden sowie Rückflüge in der Abendwelle wären wieder möglich. Auch im Point-to-Point-Verkehr würde sich die Nutzbarkeit der Route erheblich verbessern, denn die Kärntner Wirtschaftstreibenden könnten den doppelten Tagesrand optimal nutzen.

„Die guten Flugzeiten zum Star Alliance Hub Wien mit unserem Partner Austrian Airlines bringen uns einen großen Schritt in unserer Entwicklung weiter. Nun müssen wir alle das Angebot auch nützen, um es langfristig zu sichern und auszubauen. Ein wesentlicher Meilenstein ist erreicht, nun werden wir unsere weiteren Aufgaben Schritt für Schritt abarbeiten. Es gibt noch viel zu tun”, so der Klagenfurter Flughafendirektor Maximilian Wildt.

Die beiden Turbopropflugzeuge sollen mit Beginn der Sommerflugplanperiode 2024 einige Routen, die bislang von Austrian Airlines mit Embraer 195 bedient werden, übernehmen. Dabei handelt es sich nebst Klagenfurt-Wien und Kosice Wien sowie Graz-Wien. Auch nach Bologna, Belgrad, Warschau, Leipzig/Halle und Zagreb werden die Maschinen wie folgt zum Einsatz kommen:

Destination Programm Flugnummer Zusatzinfo 
Belgrad (BEG) Teilprogramm  OS737OS738Täglich auf ATR  Rest fliegt weiterhin auf E95 
Bologna (BLQ) Teilprogramm OS549 OS550 Verkehrstag Samstag auf ATR Rest fliegt weiterhin auf E95 
Graz (GRZ) Teilprogramm OS977 OS978 Täglich auf ATR  Rest fliegt weiterhin auf E95 
Klagenfurt (KLU) Gesamtes Programm OS393 OS940 OS943  OS944 Kompletter Wechsel von E95 auf ATR Einführung Nightstop 
Košice (KSC) Gesamtes Programm OS741 OS742 OS743 OS744 Kompletter Wechsel von E95 auf ATR 
Leipzig (LEJ) Gesamtes Programm OS251 OS252 OS253 OS254 Kompletter Wechsel von E95 auf ATR 
Warschau (WAW) Teilprogramm OS631 OS632 Verkehrstag Samstag auf ATR Rest fliegt weiterhin auf E95 
Zagreb (ZAG)  Teilprogramm OS681 OS682 OS683 OS684 Verkehrstage Montag (OS681/682), Samstag und Sonntag (OS683/8849) auf ATR Rest fliegt weiterhin auf E95 

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Austrian Airlines und hoffen, sie im Laufe der Zeit weiterentwickeln zu können. Wir haben umfangreiche Erfahrung in der Durchführung dieser Art von Service auf qualitativ hochwertigem Niveau und freuen uns darauf, dies auch auf dem österreichischen Markt anzubieten“, sagt Ulrika Matsgård, CEO von Braathens Regional Airlines.

Austrian Airlines kooperiert nicht mit Skyalps

Erst vor wenigen Wochen hat sich Skyalps-Chef Josef Gostner über ein Interview, das er in Südtirol der Regionalpresse gegeben hat, als AUA-Subunternehmer selbst ins Gespräch gebracht. Die Lufthansa-Tochter hat mit Skyalps aber keinen Vertrag abgeschlossen, sondern hat sich zur Zusammenarbeit mit der schwedischen Braathens entschieden. Diese wird zumindest während der Sommerperiode 2024 mit zwei ATR72 für Austrian Airlines fliegen. Damit ist Skyalps „aus dem Rennen“.

Es bleibt abzuwarten, ob diese Entscheidung auch Auswirkungen auf Linz, Innsbruck und Friedrichshafen haben wird, denn die dortigen Airports hoffen auf eine Zusammenarbeit zwischen Lufthansa und Skyalps. Dem Vernehmen nach soll das Südtiroler Unternehmen hoffen, dass es zu einer Interlining-Kooperation kommt. Allerdings hätten die Passagiere davon nur wenig, da dann lediglich der Verkauf von Full-Fare-Tickets möglich ist, was die Reisenden unverhältnismäßig teuer kommen würde.

1 Comment

  • Walter Sturm , 7. Februar 2024 @ 08:50

    Stellt sich nur die Frage warum sich die Aua von ihren Dahs getrennt hat. Es war ja absehbar dass man Routen die man mit einem 70Sitzer Turboprop betrieben hat nicht mit einem 130SitzerJet wirtschaftlich betreiben kann. Jetzt also wetlease mit braathens und ex Aua Strecken mit Skyalps mit ex Aua Dashs? Und zukünftig vielleicht wieder Aua Turboprops, vielleicht sogar mit jenen die sie schon einmal besessen hat?

    Ware es nicht gescheiter gewesen, von den 18 ehemals vorhandenen Dashs, zumindestens 10 zu behalten, und halt vorübergehend stillzulegen oder alternativ eine Tochtergesellschaft für den Regionalverkehr mit günstigeren Personalkosten zu gründen, quasi einen TyroleanNEW?

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  • Walter Sturm , 7. Februar 2024 @ 08:50

    Stellt sich nur die Frage warum sich die Aua von ihren Dahs getrennt hat. Es war ja absehbar dass man Routen die man mit einem 70Sitzer Turboprop betrieben hat nicht mit einem 130SitzerJet wirtschaftlich betreiben kann. Jetzt also wetlease mit braathens und ex Aua Strecken mit Skyalps mit ex Aua Dashs? Und zukünftig vielleicht wieder Aua Turboprops, vielleicht sogar mit jenen die sie schon einmal besessen hat?

    Ware es nicht gescheiter gewesen, von den 18 ehemals vorhandenen Dashs, zumindestens 10 zu behalten, und halt vorübergehend stillzulegen oder alternativ eine Tochtergesellschaft für den Regionalverkehr mit günstigeren Personalkosten zu gründen, quasi einen TyroleanNEW?

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