Ab März 2024 wird es auf der Austrian-Airlines-Inlandsstrecke zwischen Innsbruck und Wien keine Mittagsflüge mehr geben. Der Carrier dünnt die Route weiter aus und wird künftig nur noch den doppelten Tagesrand anbieten. Damit setzt sich das Abhängen Tirols vom Streckennetz der Lufthansa Group weiter fort.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Konzernschwester Air Dolomiti im Sommerflugplan 2024 die Hub-Anbindung an das Lufthansa-Drehkreuz Frankfurt am Main nicht mehr bedienen wird. Damit verliert der Flughafen Innsbruck eine wichtige Strecke. Die Geschäftsführung des Airports hofft, dass die Fluggesellschaft Skyalps übernimmt. Die Sache hat aber einen Haken: Zwar besteht seitens der Südtiroler großes Interesse, jedoch verfügt man derzeit über kein Kooperationsabkommen mit Lufthansa. Von einer reinen Point-to-Point-Verbindung hätten die Passagiere nur wenig, denn dann müssten zwei getrennte Tickets gekauft werden und eventuelles Gepäck müsste in Frankfurt am Main erneut aufgegeben werden.
Da Skyalps das so genannte IOSA-Audit noch nicht erlangt hat, ist es unwahrscheinlich, dass sich der Kranich-Konzern zuvor auf eine Zusammenarbeit – unabhängig davon, ob es sich um Interlining, Codesharing oder Wetleasing handelt – einlassen wird. Ein deutliches Indiz hierfür ist, dass man seitens Austrian Airlines bezüglich der Übernahme von Inlandsstrecken schon einen Korb bekommen hat. Die AUA wird – zumindest vorläufig – nicht mit Skyalps zusammenarbeiten, sondern hat sich einen anderen Kooperationspartner gesucht. Bei Lufthansa sind die Würfel zwar noch nicht gefallen, jedoch ist die Entscheidung der Konzerntochter auf ihren Routen auf Dienstleistungen von bzw. Kooperation mit Skyalps zu verzichten möglicherweise ein Indiz dafür, dass sich der Kranich betreffend der Routen ab Linz, Innsbruck und Friedrichshafen gleichermaßen entscheiden könnte.
Austrian Airlines schafft Fakten
Kurz nachdem die Hiobsbotschaft, dass ab Innsbruck, Linz und Friedrichshafen die Frankfurt-Flüge eingestellt werden, verkündet wurde, wurde in Tirol bekannt, dass Austrian Airlines beabsichtigt den Mittagesflug nach Wien einzustellen. Die Aufregung war zunächst groß, denn die AUA behauptet, dass die Route nicht kostendeckend sein soll und forderte finanzielle Zuschüsse ein. Die öffentliche Hand darf diese aber nicht einfach freihändig vergeben, sondern müsste diese ausschreiben. Dies hat zur Folge, dass sich jeder EU-Carrier bewerben könnte.
Die Gespräche mit Vertretern der Landesregierung, der Wirtschaftskammer, des Tourismus und des Airports haben Austrian Airlines offensichtlich nicht überzeugt. Der Mittagsflug auf der Innsbruck-Wien-Strecke ist ab März 2024 Geschichte. Die Begründung hierfür lautet, dass dieser nicht kostendeckend sein soll.
Zunächst bestätigte das Unternehmen gegenüber der Tiroler Tageszeitung wie folgt: „Wie bereits bekannt, ist der Mittagsflug Wien-Innsbruck aktuell nicht kostendeckend. Die Flüge am Vormittag und Nachmittag bleiben aufrecht. Hauptgrund dafür ist sicherlich der allgemeine Rückgang der Geschäftsreisenden. Deshalb hat sich Austrian Airlines dazu entschieden, den Mittagsflug ab März temporär auszusetzen”. Ab März 2024 werden somit nur noch maximal 14 Umläufe zwischen der Tiroler Landeshauptstadt und dem Flughafen Wien-Schwechat v.v. angeboten.
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