Touristik: Spanien rechnet mit 50 Prozent von 2019

Flagge Spaniens (Foto: Pixabay).
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Touristik: Spanien rechnet mit 50 Prozent von 2019

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Noch halten sich Europas Politiker damit zurück wieder für „Urlaub im Inland“ zu werben, denn es steht heuer noch mehr auf dem Spiel als im Vorjahr. Die Touristik-Branche sowie die Airlines sind finanziell massiv angeschlagen und können mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen zweiten „Seuchensommer“ verkraften. Doch die Vorzeichen auf eine „normale Saison“ stehen nicht gerade rosig.

Auf der virtuellen Messe ITB Now verbreiten Vertreter von Fluggesellschaften, Reiseveranstaltern und Tourismusverbänden enorm viel Optimismus. Fast könnte man glauben, dass in wenigen Wochen der ganze Corona-Spuk vorbei sein wird und dann wieder die ganze Welt bereist werden kann. Zumindest innerhalb der Europäischen Union werden große Hoffnungen auf den so genannten „Green Pass“ gesetzt. Allerdings werden viele Menschen bis zu den Sommerferien gar keine Möglichkeit zur vollständigen Impfung haben. Die jüngsten Probleme mit dem Vakzin von AstraZeneca könnten sich zumindest kurzfristig gesehen noch problematisch auswirken.

Sommer 2020 könnte sich wiederholen

Rückblick: Insbesondere im März, April und Mai 2020 haben Regierungsmitglieder in Österreich und Deutschland das Schreckensgespenst verbreitet, dass Urlaube im Ausland nicht möglich sein werden und man doch bitte im Inland buchen soll. In der Alpenrepublik war das ein Rohrkrepierer, denn der Rückgang der ausländischen Besucher konnte nicht durch Inlandstouristen kompensiert werden. Selbst in diesem Segment gab es herbe Rückgänge, da sich offensichtlich viele für Urlaub auf Balkonien entschieden haben.

Ab Mitte Juni 2020, spätestens jedoch ab Anfang Juli 2020, waren die Grenzen von so gut wie allen Urlaubsländern offen. Es war problemlos möglich Urlaube am Strand zu verbringen, doch damals haben sich noch viele Menschen von der Angst-Taktik der österreichischen Regierung beeinflussen lassen und entschieden sich für Balkonien. Das hatte auch durchaus positive Effekte, denn beispielsweise auf dem maltesischen Inseln war richtig viel Platz an den wenigen Sandstränden. Anders ausgedrückt. Es war ein Sommer, der nicht überlaufen war und durchaus angenehm. Für die Hoteliers und Airlines war es ein Desaster.

Ramla Bay (Gozo) Beach (Foto: Jan Gruber).

Doch dann traten beispielsweise in Kroatien und Spanien ein paar wenige Corona-Fälle auf und die Regierungen in Deutschland und Österreich reagierten panisch. Quarantänen wurden eingeführt, die damals noch mit negativen Tests umgangen werden konnten. Die Bundesrepublik testete Rückkehrer wenigstens kostenlos, was sofort die sogenannten „Klimaschützer“ aus ihren Löchern lockte, die dann argumentierten, dass man klimaschädliche Flüge damit indirekt fördern würde. In der Alpenrepublik wurden die Bürger regelrecht damit überrumpelt und es gab zunächst keinerlei kostenfreie Testmöglichkeiten. Erst die Welle der Kroatien-Rückkehrer, die überwiegend mit dem Auto unterwegs waren, brauchte in Umdenken.

Regierungen reagierten panisch wegen weniger Fälle

Dass die Covid-Zahlen im Herbst 2020 und im laufenden Winter 2021 um ein Vielfaches höher sind als im Sommer 2020 zeigt, dass damals einfach völlig ohne Plan und wenig zielführend gehandelt wurde. Genau das ist aber die große Unsicherheit für den Sommer 2021, denn Impfungen werden für viele bis zur Haupturlaubszeit nur schwer zugänglich sein. Somit bleibt nur die Möglichkeit sich mittels Testungen den „Green Pass“ gültig zu halten. Wer für die Kosten der Testungen aufkommen wird, steht noch nicht fest. Es ist aber mit einer Wiederholung des Sommer 2020 zu rechnen, denn zunächst könnte alles aufgemacht werden und dann könnten einige Länder wieder panisch werden und schnell Quarantänen einführen.

Fakt ist aber, dass viele Staaten so stark vom Tourismus abhängig sind, dass ihnen bald die Luft ausgehen wird. Die touristischen Betriebe sind absolut am Limit, so dass bei einem Seuchensommer 2.0 eine Pleitewelle drohen könnte. Diese hat enorm viele Arbeitslose zur Folge und somit stellt sich schlichtweg die Notwendigkeit, dass man sich damit arrangieren muss, dass das Virus noch lange Zeit erhalten bleiben wird. Statt Lösungen zu finden, setzen leider viele Regierungen auf Lockdowns, die von immer wenigen Menschen mitgetragen werden.

Spanien rechnet mit vollständiger Erholung bis September 2021

Griechenland und Spanien blicken sehr optimistisch auf den Sommer 2021, wobei schon klar ist, dass man in Griechenland einen Impfnachweis oder alternativ einen negativen Testnachweis für die Einreise brauchen wird. Dies kündigte Tourismusminister Harry Theoharis während der ITB Now an. Ob sich bis zu den Sommerferien noch etwas ändern wird, ist noch offen. Spanien verlangt derzeit ebenfalls negative Testbefunde, wobei Antigen-Bestätigungen nicht anerkannt werden.

Daher ist es durchaus spannend mit wie vielen Touristen eigentlich gerechnet wird. Der Direktor der spanischen Tourismusorganisation Turespaña, Arturo Ortiz, sagte gegenüber dem Branchenblatt FVW während der ITB Now, dass mit etwa 50 Prozent des Aufkommens von 2019 gerechnet wird. Im Vorjahr hatte man rund 2,5 Millionen Touristen aus Deutschland im Land. Er geht davon aus, dass die Mallorca-Urlaube der Deutschen rund um Ostern die Zahlen nach und nach pushen werden.

Mallorca (Foto: Fincallorca).

Gegenüber dem Medium führte er weiters aus, dass ein starkes Ansteigen der Besucherzahlen ab Ende Mai bzw. Anfang Juni 2021 erfolgen wird. Zunächst wären aber die Balearen schon ab Ostern am Comeback des Tourismus federführend. Unter dem Strich rechnet der Manager damit, dass sich die Incoming-Touristik in drei Phasen erholen wird. Die erste wird rund um Ostern starten, wobei Ortiz laut FVW mit etwa 35 Prozent des normalen Aufkommens rechnet. In den Sommerferien (Phase 2) werde man in etwa die Hälfte der Gäste des Jahres 2019 haben und ab September rechnet man wieder mit dem normalen Niveau. Ob das sehr optimistisch oder realistisch ist, wird sich zeigen.

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