Ryanair-Chef O’Leary poltert über neuerliche Boeing-Lieferverzögerungen

Michael O'Leary in Wien (Foto: Jan Gruber).
Michael O'Leary in Wien (Foto: Jan Gruber).

Ryanair-Chef O’Leary poltert über neuerliche Boeing-Lieferverzögerungen

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Über den Umstand, dass die Ryanair Group vor wenigen Tagen von Boeing die Hiobsbotschaft, dass man bis Jahresende 2023 abermals weniger B737-Max-200 ausgeliefert bekommt, erhalten. Darüber ist Konzernchef Michael O’Leary so ganz und gar nicht erfreut. Gegenüber „The Telegraph“ übt er heftige Kritik.

„Boeing muss die Kurve kriegen und anfangen, diese Flugzeuge rechtzeitig auszuliefern. Ich hatte sehr viel Mitgefühl mit Boeing. Die Max stand zwei Jahre lang am Boden, aber das ist zwei Jahre her. Es ist an der Zeit, dass sie sich zusammenreißen und diese Flugzeuge ausliefern“, so O’Leary. Boeing müsste diesen „s**t together” bekommen, so der Chef der größten Billigfluggesellschaft Europas.

Es ist ja nicht so, dass Ryanair nicht schon seit einiger Zeit weiß, dass der U.S.-amerikanische Hersteller den Zeitplan nicht einhalten kann, jedoch ist neu, dass die Anzahl der Maschinen, die man bis Jahresende 2023 erhalten soll, seitens Boeing abermals nach unten korrigiert wurde. Erst vor wenigen Wochen musste Ryanair einräumen, dass man den Winterflugplan 2023/24 wegen Maschinenmangel ausdünnen muss. Als Grund wurde angegeben, dass man weniger Flugzeuge ausgeliefert bekommt als von Boeing zugesichert. Nun könnte es durchaus sein, dass der Billigflieger abermals den Rotstift ansetzen muss.

„Wir arbeiten mit Boeing zusammen, um diese Auslieferungen zu beschleunigen. Aber das große Problem für uns ist, dass wir 57 Flugzeuge bis Ende April erhalten sollen. Wir hoffen, sie bis Ende Juni zu bekommen, aber wenn sie sich in den Juli oder August verschieben, wird es zu spät sein, und wir werden sie nicht nehmen“, so O’Leary gegenüber „The Telegraph“. Derzeit sind noch 84 bestellte Boeing 737-Max-200 offen.

Nun erhöht der Ryanair-Chef den Druck auf den U.S.-amerikanischen Hersteller, denn er droht gar damit, dass die 150 Maschinen und 150 Optionen umfassende B737-Max-10-Order, die ab 2027 ausgeliefert werden soll, storniert werden könnte. Es ist aber unwahrscheinlich, dass der Konzern tatsächlich zu diesem drastischen Mittel greifen wird, denn bei Konkurrent Airbus wird man kurzfristig an keinen Ersatz kommen, da die Lieferslots über Jahre ausgebucht sind. Daher ist anzunehmen, dass es auf weitere Preisnachlässe rauslaufen wird.

Langfristig soll die Ryanair Group wieder ein reiner Boeing-Operator werden. Die momentan von Lauda betriebenen Airbus A320 haben zwar eine Verlängerung der Leasingverträge bekommen, jedoch sollen diese in den frühen 2030er-Jahren nicht mehr zur Flotte zählen. In offiziellen Präsentationen der Firmengruppe ist keine Rede davon, dass Lauda auf A320neo oder A321neo umgestellt werden könnte, aber gänzlich ausschließen wollte Michael O’Leary diesen Schritt noch nie. Allerdings: Er selbst sagte wiederholt, dass er für Lauda Europe die Zukunft eher auf Boeing 737-Max sieht.

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