Amsterdam: EU-Kommission wollte im Fall Jetblue eingreifen

Gebäude der EU-Kommission in Brüssel (Foto: Pixabay).
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Amsterdam: EU-Kommission wollte im Fall Jetblue eingreifen

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Die EU-Kommission erklärte, dass man hinsichtlich der einstweiligen Verweigerung von Start- und Landerechten für Jetblue Airways am Flughafen Amsterdam-Schiphol mit „einstweiligen Maßnahmen“ eingeschritten wäre. Die Niederlande haben jedoch zuvor eingelenkt.

Unter dem Deckmantel Lärm- und Umweltschutz will die Regierung die Anzahl der verfügbaren Slots am Schiphol Airport reduzieren. Dies hatte zur Folge, dass Jetblue Airways zunächst keine Start- und Landerechte für den Sommerflugplan 2024 zugewiesen bekommen hat. Dies brachte den Carrier regelrecht zur Weißglut und man suchte sich in den Vereinigten Staaten diplomatische Hilfe. Zeitweise stellten die U.S.-amerikanischen Behörden gar in Aussicht, dass als Gegenmaßnahme KLM zahlreiche Slots in den USA verlieren könnte.

Rückendeckung gab es von der EU-Kommission, denn diese war sich mit Jetblue und den U.S.-Behörden einig, dass die Vorgehensweise der Niederländer gegen das Luftfahrtabkommen, das zwischen den USA und der EU besteht, verstoßen würde. Gar ein formelles Vertragsverletzungsverfahren wurde den Niederlanden angedroht. Letztlich lenkte die Regierung ein, denn die für dieses Jahr geplante Reduktion wurde zunächst zurückgezogen. In weiterer Folge waren dann wieder mehr Slots verfügbar und der Regulator hat dann auch welche an Jetblue Airways vergeben.

Hinter den Kulissen dürfte es zwischen der EU-Kommission und der niederländischen Regierung noch heftiger gebrodelt haben als bislang bekannt. Die Europäische Kommission erklärte gar, dass man „einstweilige Maßnahmen“ in Vorbereitung gehabt hätte. Man wäre bereitgestanden, um einzugreifen, denn das Vorhaben der Niederländer hätte nicht nur gegen das erwähnte Luftfahrtabkommen verstoßen, sondern auch den Wettbewerb eingeschränkt. Daraus resultierend hätten Passagiere auf USA-Flügen mit höheren Preisen rechnen müssen.

Jetblue Airways hat im Vorjahr Flugverbindungen ab New York-JFK und Boston nach Amsterdam-Schiphol aufgenommen. Diese haben laut dem jüngsten Jahresbericht dazu geführt, dass die Gesamtkapazität der Langstrecke von 1,5 Prozent im Jahr 2022 auf 3,1 Prozent im Vorjahr angestiegen ist. Die von den Niederlanden geplante Kapazitätsreduktion am Flughafen Schiphol hat dazu geführt, dass Jetblue zunächst keine Slots zugeteilt bekommen hat. Somit hätte man die Flüge mit Beginn der Sommerflugplanperiode 2024 einstellen müssen. Dazu kommt es aber nicht, da man die Slots dann doch bekommen hat, denn die Niederländer haben ihr Vorhaben auf Druck der USA und der EU-Kommission – zumindest vorläufig – auf Eis gelegt.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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