FAA groundet B737-Max-9 auf unbestimmte Zeit

Department of Transportation (Foto: MBisanz).
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FAA groundet B737-Max-9 auf unbestimmte Zeit

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Die U.S.-amerikanische Zivilluftfahrtbehörde FAA lässt die Maschinen des Typs Boeing 737-Max-9 auf unbestimmte Zeit am Boden. Bei 40 Einheiten wurde gar eine neuerliche Inspektion angeordnet. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wollen die Aufseher entscheiden, ob und gegebenenfalls unter welchen Auflagen bzw. Nachbesserungen dieser Maschinentyp wieder kommerziell eingesetzt werden darf.

Im Nachgang des Alaska-Airlines-Vorfalls sind so einige Ungereimtheiten ans Licht gekommen. Diese werfen nicht nur auf Hersteller Boeing und dessen Abteilung für Qualitätssicherung ein fragwürdiges Bild, sondern auch auf die FAA. Die Behörde steht aufgrund der tödlichen Abstürze zweier Boeing 737-Max-8, die zu einem längeren weltweiten Flugverbot geführt haben, ohnehin in der Kritik. In der Öffentlichkeit wurde suggeriert, dass genau geprüft wurde und Boeing alle Auflagen erfüllt habe. Die jüngsten Qualitätsmängel scheinen selbst der FAA Anlass zur Sorge geben.

Nach dem Alaska-Airlines-Vorfall, bei dem eine Boeing 737-Max-9 während dem Steigflug ein Blade, unter dem sich ein nicht genutzter Notausgang befand, verloren hat, kündigte die FAA an, dass alle baugleichen Maschinen, die in den USA im Einsatz sind, dort starten bzw. landen bzw. den Luftraum nutzen vor dem Wiedereinsatz außerplanmäßig inspiziert werden müssen. Bis dahin gilt Flugverbot. Diese Entscheidung wurde nun ausgeweitet, denn kommerziell dürfen die betroffenen Maschinen bis zu einer weiteren Anweisung der FAA nicht mehr eingesetzt werden. Das gilt ganz unabhängig davon, ob die angeordnete Inspektion schon durchgeführt wurde oder nicht.

Einige Fluggesellschaften, darunter United Airlines und Alaska Airlines, sind mit Qualitätsmängeln an die Öffentlichkeit gegangen. Zum Beispiel wurden lose Schrauben und Bolzen gefunden. Das Ausmaß scheint sicherheitsrelevant zu sein, so dass die U.S.-amerikanische Zivilluftfahrtbehörde zum Handeln gezwungen war. Die FAA will nun sowohl den Herstellungsprozess bei Boeing als auch bei Zulieferbetrieben genauer unter die Lupe nehmen. Die NTSB geht davon aus, dass die Manuals in jedem Fall überarbeitet werden müssen.

Für den Flugzeugbauer könnte es künftig generell komplizierter werden, denn die FAA erwägt auch, dass Boeing künftig keine Sicherheitszertifizierungen mehr selbst vornehmen darf. Hierzu soll eine unabhängige Stelle zwischengeschaltet werden. Dies könnte auch eine Reaktion darauf sein, dass Boeing insbesondere bezüglich der Max-Baureihe eine sehr unrühmliche Vorgeschichte hat. Derzeit ist noch unklar inwiefern sich die jüngsten Qualitätsmängel sowie die verschärften Prüfungen rund um die Max-9 auch auf die noch nicht zugelassenen Max-10 und Max-7 auswirken. Kommentieren will es noch niemand, aber es gibt schon zahlreiche Anzeigen dafür, dass sich die Zertifizierungen des kleinsten und größten Musters dieser Baureihe abermals verzögern dürfte.

Vom jüngsten Flugverbot, das die FAA ausgesprochen hat, sind 171 Maschinen, die in den Vereinigten Staaten von Amerika registriert sind, betroffen. Es gibt auch außerhalb der USA einige Jets, die baugleich sind. Es obliegt der jeweiligen nationalen Behörde bzw. in der EU auch der EASA die EAD zu übernehmen, zu verschärfen oder eben nicht.

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